27. September, 2024

KI

LNG-Boom durch KI-Anstieg: Singapurs Energieversorgung vor neuen Herausforderungen

LNG-Boom durch KI-Anstieg: Singapurs Energieversorgung vor neuen Herausforderungen

Der Aufschwung im Bereich künstlicher Intelligenz (KI) und der damit verbundene Ausbau von Rechenzentren sorgt in Singapur kurzfristig für einen Anstieg der Nachfrage nach verflüssigtem Erdgas (LNG). Dies teilte der staatliche Importeur des Brennstoffs mit und macht damit die Dringlichkeit eines erweiterten Energieversorgungsplans deutlich. Leong Wei Hung, Geschäftsführer von Singapore LNG Corp., erklärte, dass die digitale Welt einen enormen Energiebedarf generiere. Die steigende Nachfrage sei sowohl ein Segen als auch eine Herausforderung, da die Infrastruktur nicht schnell genug ausgebaut werden könne, so Leong in einem kürzlichen Interview. Insbesondere Technologieunternehmen wie Amazon und Microsoft planen milliardenschwere Investitionen in Rechenzentren in Südostasien, was die Energieversorgung in einigen Teilen der Welt bereits überfordert. Angesichts dieser Entwicklungen plant Singapore LNG die Eröffnung eines zweiten Importterminals bis Ende dieses Jahrzehnts, um dem erwarteten Bedarf gerecht zu werden. Die steigende Nachfrage nach Elektrizität erschwert es Singapur, seine Stromnetze zu dekarbonisieren. Das Land bezieht rund 95 % seines Stroms aus importiertem Gas, hat jedoch aufgrund von Platzmangel begrenzte Möglichkeiten, erneuerbare Energien zu entwickeln. Stattdessen setzt die Stadt darauf, grüne Energie aus Nachbarländern zu importieren, und hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2035 rund sechs Gigawatt zu importieren, was etwa der Hälfte des gesamten Bedarfs entspricht. Leong betonte weiterhin die Rolle von LNG während der Übergangsphase zu saubereren Energiequellen. Die Welt müsse zwar zu erneuerbaren Energien übergehen, doch die Kosten seien derzeit noch sehr hoch. Bis diese auf ein vernünftiges Niveau sinken, müsse LNG die Lücke füllen, sagte Leong optimistisch.