27. Oktober, 2024

Technologie

Lizenzstreit: Qualcomm muss sich neu erfinden

Lizenzstreit: Qualcomm muss sich neu erfinden

Der führende Halbleiterhersteller Qualcomm steht unter Druck, nachdem Bloomberg berichtet hatte, dass Arm Holdings, ein langjähriger Partner des Unternehmens, das bestehende Lizenzabkommen kündigt. Diese Entscheidung könnte die Beziehungen Qualcomms zu seinen Hauptkunden belasten und potenziell zu Umsatzeinbußen führen.

Obwohl Qualcomm von positiven langfristigen Trends im Chipmarkt begünstigt wird, sind die Aussichten aufgrund der Unklarheiten nach der Entscheidung von Arm eher neutral einzuschätzen. Die Kündigung gibt Qualcomm eine 60-tägige Frist, um möglicherweise eine neue Vereinbarung auszuhandeln. Andernfalls verliert Qualcomm den Zugang zur Architektur von Arm, die entscheidend für die Entwicklung von Chips für Android-Smartphones ist, dem Hauptumsatzträger des Unternehmens.

Zudem könnte die kürzliche Einführung von Nuvia-basierten Chipdesigns zu erhöhten Entwicklungskosten führen, wenn eine Umgestaltung nötig wird. Dies würde die Betriebsmargen von Qualcomm belasten und das Produktentwicklungsportfolio erheblich verändern. Verzögerungen bei Produkteinführungen scheinen unvermeidlich, was Qualcomms Image als verlässlichen Chiplieferanten schädigen könnte.

Neben den direkten Folgen der Lizenzkündigung stellt sich die Frage, wie Qualcomm im Nach-Arm-Zeitalter vorgeht. Eine Option wäre der Wechsel zu alternativen Chiparchitekturen wie RISC-V. Doch eine solche Umstellung wäre kostspielig und würde in den ersten Jahren zu Effizienzverlusten führen, was die Zufriedenheit der Hauptkunden gefährden könnte. Eine andere Möglichkeit bestünde darin, eine eigene Architektur zu entwickeln, doch auch dies würde erhebliche Investitionen erfordern.