Die deutsche Bankenaufsicht Bafin hat der Deutsche-Börse-Tochter Crypto Finance sowie der Krypto-Plattform Bitpanda eine bedeutende MiCAR-Lizenz für EU-weite Geschäfte mit digitalen Währungen verliehen. Diese Lizenz ermöglicht es Finanzinstituten und Kryptodienstleistern, innerhalb der Europäischen Union ihre Dienstleistungen in Bezug auf Kryptowerte anzubieten. Hierbei handelt es sich um einen Schritt, der die regulatorische Landschaft für diesen schnell wachsenden Markt sektorübergreifend ordnet.
Die beiden Unternehmen bedienen unterschiedliche Segmente im europäischen Kryptomarkt. Bitpanda, bekannt als Europas führende Krypto-Plattform, richtet sich vor allem an private Verbraucher. Durch Kooperationen wie die mit dem FC Bayern München stärkt Bitpanda seine Präsenz im Massenmarkt. Auf der anderen Seite zielt Crypto Finance, eine Tochter der Deutsche-Börse-Gruppe, auf institutionelle Kunden und Unternehmen ab. Unter ihren namhaften Geschäftspartnern findet sich die Commerzbank, die bereits seit September letzten Jahres ihren Firmenkunden Handel- und Verwahrservices für Kryptowährungen bietet.
Eric Demuth, Firmenchef von Bitpanda, unterstreicht, dass die MiCAR-Lizenz seinem Unternehmen den Zugang zu einem sicheren, regulierten Markt in Europa öffne. So solle das Investieren für über 450 Millionen Europäer vereinfacht und deren Wachstumschancen in einem der größten Binnenmärkte der Welt maximiert werden.
Bitpanda berichtet von einem beschleunigten Wachstum der Nutzerzahlen in den letzten zwölf Monaten, mit einem Anstieg von fünf auf sechs Millionen Nutzern allein in der zweiten Jahreshälfte 2024. Mit der neuen Lizenz verfolgt Bitpanda das Ziel, innerhalb der EU Synergien zu nutzen und das Wachstum im kommenden Jahr 2025 weiter voranzutreiben. Auch Crypto Finance strebt durch diese Lizenz eine Erweiterung ihrer Dienstleistungen für institutionelle Kunden auf höchstem regulatorischem Niveau an, wie Eric Viohl, Geschäftsführer der Crypto Finance (Deutschland) GmbH, erklärt.
Die MiCAR-Lizenz, die Ende 2024 eingeführt wurde, hat bereits Vorreiter wie den niederländischen Dienstleister ZBD und die Börse Stuttgart angezogen, die ebenfalls von diesem neuen regulatorischen Rahmen profitieren.