Die Genehmigung für die Rhyolite Ridge Lithium-Mine in Nevada markiert einen bedeutenden Schritt in Richtung einer nachhaltigeren Energiezukunft in den USA. Die Entscheidung des US-Innenministeriums ist die erste ihrer Art unter der Regierung von Präsident Joe Biden und soll maßgeblich zur Versorgung von Elektrofahrzeugherstellern wie Ford und anderen beitragen.
Die Genehmigung beendet einen über sechs Jahre andauernden Diskussionsprozess zwischen Regulierungsbehörden, dem australischen Bergbauunternehmen ioneer, und Umweltschützern. Im Mittelpunkt des Streits stand die seltene Tiehm’s Buchweizenblume, die am Minenstandort wächst. Dieser Konflikt verdeutlicht die oft gegensätzlichen Prioritäten von Klimaschutzinitiativen und dem Erhalt der Biodiversität.
Neben der Genehmigung öffnet sich auch die Tür zu bedeutenden Finanzierungsmöglichkeiten: Ein 700-Millionen-Dollar-Darlehen des US-Energieministeriums sowie eine Kapitalbeteiligung von 490 Millionen Dollar von Sibanye Stillwater. Mit einem geplanten Baubeginn im nächsten Jahr und der Aufnahme der Produktion bis 2028 soll Rhyolite Ridge zu einem der größten Lithiumproduzenten in den USA aufsteigen.
Das Projekt wird nicht nur Lithium, sondern auch Bor gewinnen, das für die Herstellung von Keramiken und Seifen verwendet wird. Geplant ist zudem, über die Hälfte des am Standort genutzten Wassers zu recyceln. Trotz der Bedenken um die bedrohte Blume haben Behörden umfangreiche Maßnahmen zum Schutz des Ökosystems ergriffen.
In einem kontroversen Vorfall im Jahr 2020 starben über 17.000 Blumen in der Nähe des Minenstandorts. Während einige Umweltschützer ioneer beschuldigten, wurde der Vorfall letztlich durstigen Nagetieren zugeschrieben.