12. Dezember, 2024

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Lithium-Boom in Nigeria: Der hohe Preis der Elektromobilität

Lithium-Boom in Nigeria: Der hohe Preis der Elektromobilität

Der wachsende Bedarf an Lithium, einem essentiellen Rohstoff für Batterien in Elektrofahrzeugen und Energiespeichern, hat Nigeria in den Fokus der Bergbauindustrie gerückt. Der Lithiumabbau in der Region um Pasali, nahe der Bundeshauptstadt Abuja im Bundesstaat Nasarawa, hat jedoch eine besorgniserregende Schattenseite: die Ausbeutung von Kinderarbeit. Die Arbeitsbedingungen in den zahlreichen illegalen Minen sind gefährlich und primitiv. Die Minenarbeiter, oft Kinder aus armen Verhältnissen, riskieren ihre Gesundheit beim Brechen von Gestein mit einfachsten Werkzeugen. Ein weiterer bedenklicher Aspekt sind die Arbeitsvermittlungen mit ausländischen Unternehmen, bei denen keine Fragen über die Herkunft des Lithiums gestellt werden. Laut der Internationalen Arbeitsorganisation arbeiten weltweit über eine Million Kinder in Minen, wobei Afrika besonders stark betroffen ist. Armut, geringe Bildungschancen und schwache Regulierungen verschärfen die Problematik. Berichte eines 19-jährigen ehemaligen Kinderarbeiters beleuchten die Risiken, denen die jungen Minenarbeiter täglich begegnen: Der Einsatz von Dynamit, das Verschütten in engen Tunneln und der Einsturz von Wänden sind nur einige Gefahren. Die eindrucksvolle Entwicklung von Pasali in den letzten zehn Jahren hat dem Dorf sowohl wirtschaftlichen Aufschwung als auch erhebliche soziale Probleme gebracht. Vor einem Jahrzehnt war die Gegend noch ein verschlafenes Örtchen, heute finden sich dort zahlreiche wilde Bergwerke. Die Methoden sind gefährlich und zeigen die Dringlichkeit, mit der internationale sowie lokale Akteure handeln müssen, um nachhaltigere und sicherere Arbeitsbedingungen zu schaffen.