Litauen plant, seine Verteidigungsausgaben in den kommenden Jahren deutlich zu steigern. Präsident Gitanas Nauseda verkündete nach einer Sitzung des Nationalen Sicherheitsrates, dass das Land von 2026 bis 2030 jährlich zwischen fünf und sechs Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) für die Verteidigung bereitstellen wird. Ziel dieser Finanzspritze ist der zügige Aufbau einer neuen Division der litauischen Armee.
Derzeit investiert Litauen etwas mehr als drei Prozent seines BIP in Verteidigungsausgaben. Die Entscheidung zur Aufstockung erfolgt vor dem Hintergrund der geopolitischen Lage an den Grenzen zu Russland und dessen Verbündetem Belarus. Der Konflikt in der Ukraine wird im Baltenstaat als Bedrohung wahrgenommen, was zu einer raschen Aufrüstung führte, darunter der Aufbau einer neuen Division, die ein Panzerbataillon umfasst. Auch eine gepanzerte Brigade der Bundeswehr soll in Zukunft fest stationiert sein.
Präsident Nauseda betonte, dass trotz der gegenwärtigen Abwesenheit einer unmittelbaren russischen Bedrohungslage die Verteidigungsbereitschaft entscheidend sei. Die Mitgliedschaft in der Nato biete Sicherheit, müsse jedoch durch eigene Verteidigungsanstrengungen gestützt werden. Außenminister Kestutis Budrys rief auf der Plattform X die Nato-Partner dazu auf, ebenfalls mutige Schritte zu unternehmen und in Verteidigung zu investieren, denn die Zeiten des passiven Abwartens seien vorbei.