Litauen hat die Ernennung der estnischen Regierungschefin Kaja Kallas zur neuen EU-Außenbeauftragten positiv aufgenommen. Außenminister Gabrielius Landsbergis bezeichnete die Entscheidung als Anerkennung der Perspektive der baltischen Staaten und weiterer Länder an der östlichen Nato-Flanke, die eine kompromisslose Haltung gegenüber Russland sowie die fortwährende Unterstützung der Ukraine anstreben.
Laut Landsbergis hat sich Kallas stets klar und unmissverständlich zu wesentlichen Wertfragen geäußert, die für die baltischen Länder von großer Bedeutung sind. Seit 2021 steht die 47-jährige Liberale als erste Frau in der Geschichte Estlands an der Regierungsspitze und hat sich als eine entschiedene Befürworterin einer strikten westlichen Politik gegenüber Moskau profiliert.
Estland, das zusammen mit Lettland und Litauen international als einer der vehementesten Unterstützer der Ukraine gilt, sieht im russischen Angriffskrieg auf die Ukraine eine direkte Bedrohung für die eigene nationale Sicherheit. In den drei Baltenstaaten, welche an Russland und teilweise an dessen Verbündeten Belarus grenzen, ist die Wahrnehmung dieser Gefahr besonders ausgeprägt.