24. Oktober, 2024

Politik

Linken-Partei in Berlin vor Zerreißprobe: Ein Abgesang auf die politische Relevanz?

Linken-Partei in Berlin vor Zerreißprobe: Ein Abgesang auf die politische Relevanz?

Die Berliner Linken sehen sich aktuell einer kritischen Phase gegenüber, die einem politischen Erdbeben gleichkommt. Mit dem Rücktritt des beliebten ehemaligen Kultursenators Klaus Lederer und vier weiteren prominenten Mitstreitern, die politisch nach wie vor aktiv sind, steht die Partei scheinbar vor einer Implosion. In der jüngsten Vergangenheit entbrannte ein heftiger Streit über den Umgang mit linkem Antisemitismus, der nicht nur in der Berliner Öffentlichkeit, sondern auch auf den akademischen Bühnen Berlins thematisiert wird.

Gleichzeitig treten die langjährigen Bundestagsabgeordneten Petra Pau und Gesine Lötzsch ab. Mit ihrem Ausscheiden droht die Verwandlung der Linken in eine oppositionelle Randerscheinung, die durch die aufstrebende Konkurrenz des neuen Bündnisses unter Sahra Wagenknecht weiter ins Abseits gedrängt werden könnte. Trotz verbleibender Pragmatiker, die um die politische Stabilität ringen, droht der Partei nur noch eine Rolle als lautstarke Opposition, die von vielen Parteimitgliedern als willkommener Neuanfang betrachtet werden könnte.

Allerdings steht die Frage im Raum, ob die Partei auf diese Weise weiterhin als ernstzunehmende politische Kraft agieren kann. In der Berliner Landschaft könnte die Wahrscheinlichkeit einer linksgerichteten Mehrheit abseits der CDU dadurch erheblich sinken. Die Linke als formende politische Macht könnte schon bald der Vergangenheit angehören.