19. Januar, 2025

Politik

Linke vor Bundestagswahl: Optimismus und neue Strategie

Linke vor Bundestagswahl: Optimismus und neue Strategie

Die Linke steht vor einer entscheidenden Phase im Vorfeld der Bundestagswahl und versucht mit aller Kraft, das Ruder herumzureißen. Nach einem positiven Parteitag in Berlin, organisiert in einem alten Postbahnhof, will die Partei den Wiedereinzug in den Bundestag sichern. Parteichef Jan van Aken bekräftigt dabei: "Die Linke ist wieder da", und beschreibt die Partei als lebendig und motiviert, obwohl die Umfragewerte derzeit mit drei bis vier Prozent unter der kritischen Fünf-Prozent-Hürde liegen.

Eine einzigartige Disziplin prägte den Parteitag, bei dem das Wahlprogramm zügig verabschiedet wurde. Unterstützt von seiner Co-Vorsitzenden Ines Schwerdtner und Heidi Reichinnek bleibt van Aken zuversichtlich, das Ziel doch noch zu erreichen. Er hebt die neuen Eintritte von 17.000 Mitgliedern hervor und freut sich über die wieder gestärkte Mitgliederbasis von mehr als 60.000 Personen.

Eine zentrale Rolle für die Linke spielt die sogenannte "Mission Silberlocke", bei der prominente Politiker wie Gregor Gysi, Dietmar Bartsch und Bodo Ramelow versuchen, mit Direktmandaten in den Bundestag einzuziehen. Van Aken zählt darauf, dass diese Strategie der Partei helfen wird, die Grundmandatsklausel bei der Wahl zu nutzen. Mit Optimismus vertritt auch Bartsch den Standpunkt, dass keine Stimme für die Linke verloren ist.

Das Topthema der Partei bleibt der bundesweite Mietendeckel, aber auch weitere soziale und wirtschaftspolitische Forderungen stehen im Fokus. Steuerliche Entlastungen sowie Vermögens- und Erbschaftssteuern sind zentrale Punkte des umfassenden Wahlprogramms. In Fragen der Außenpolitik setzt sich die Linke beispielsweise gegen die Stationierung von US-Mittelstreckenraketen ein.

Ines Schwerdtner richtet zudem klare Botschaften an die politische Konkurrenz, insbesondere die Union und deren Kanzlerkandidaten Friedrich Merz, und macht deutlich, dass die Rolle der Linken als sozialpolitischer Motor unverzichtbar sei. Auch der Gedanke an die Geschichte und Bedeutung der Linken im Osten Deutschlands wird von Gysi hervorgehoben und das Potenzial für eine größere innere Einheit betont.