Im aktuellen politischen Diskurs um die milliardenschwere Schuldenagenda zeigen sich erneut Bruchstellen. Die Partei Die Linke hat vor dem Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe Klage gegen das von der Union und der SPD geplante Verschuldungspaket eingereicht. Linken-Chefin Ines Schwerdtner beschrieb in einer Mitteilung aus Berlin das Vorgehen als überstürzt und bezeichnete das Gesetzgebungsverfahren zur Änderung des Grundgesetzes als verfassungswidrig gestaltet. Mehrere Abgeordnete der Linken empfinden die knappe Zeitspanne zur Prüfung der Gesetzesentwürfe als unzureichend und sehen darin eine Verletzung ihrer parlamentarischen Rechte.
Bereits am Montag wandten sich einige Fraktionsmitglieder mit einem Eilantrag an das Bundesverfassungsgericht, um geplante Sondersitzungen des Bundestages mit alten Mehrheitsverhältnissen zu verhindern. Unabhängig davon haben Erhebungen von AfD-Abgeordneten begonnen, die sich mit ähnlicher Intention an das Gericht richten. Eine Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts steht jedoch nach wie vor aus.
Im Kern des Streits liegt die durch die Gesetzesinitiative angestrebte Änderung des Grundgesetzes. Diese zielt darauf ab, die verfassungsmäßige Schuldenbremse zu lockern und damit den Weg für höhere Verteidigungsausgaben zu ebnen. Des Weiteren soll ein 500 Milliarden Euro umfassendes Sondervermögen im Grundgesetz festgeschrieben werden, welches durch Schulden finanziert wird. Die Linke kritisiert das Verfahren als "überfallartig" und beanstandet die Einschränkung der angemessenen parlamentarischen Debatte über ein so bedeutendes Finanzpaket.