Christian Lindner, der kürzlich aus der Bundesregierung ausgeschiedene Vorsitzende der FDP, verfolgt einen klaren Plan: Er strebt eine Rückkehr als Bundesfinanzminister an. Diese Ambition äußerte der 45-Jährige in einem Interview in der ZDF-Sendung "Was nun, Herr Lindner". Er habe fest vor, bei der nächsten Bundestagswahl zu kandidieren, und strebe nicht eine Rolle in der Opposition, sondern eine Fortsetzung seiner Arbeit in der Regierung an. Trotz bescheidener Umfragewerte ging die FDP bewusst das Risiko von Neuwahlen ein, um ihrer Überzeugung treu zu bleiben. Lindner hebt hierbei hervor, dass ein solches Vorgehen auch Charakterstärke demonstriere. Vor dem Hintergrund der politischen Turbulenzen hatte er im Koalitionsausschuss eine ordentliche, zügige und respektvolle Neuwahl vorgeschlagen, um eine weiter handlungsfähige Regierung zu gewährleisten. Diese hätte wichtige Gesetze noch auf den Weg bringen können. Stattdessen herrsche nun eine Phase der Ungewissheit ohne aktive Gesetzgebung und ohne eine effektiv arbeitende Regierung, lediglich eine kommissarische. Hinsichtlich des überraschenden Austritts von Verkehrsminister Volker Wissing aus der FDP, um als Bundesminister tätig zu bleiben, hielt sich Lindner mit wertenden Äußerungen zurück und wünschte Wissing auf persönlicher und menschlicher Ebene alles Gute.