FDP-Chef Christian Lindner trotzt den aktuellen Herausforderungen seiner Partei und hält an seinen Ambitionen als Spitzenkandidat für die kommende Bundestagswahl fest. Kritisch reflektierte er in den ARD-'Tagesthemen', dass eine Evaluierung seiner Position notwendig sei, bleibt jedoch überzeugt, dass der Rückzug der FDP aus der Ampelkoalition ohne einen grundlegenden Politikwechsel die richtige Entscheidung gewesen wäre.
Im ZDF-'heute journal' betonte Lindner sein kontinuierliches Engagement, die Partei in die nächste Wahl zu führen. Das kürzlich veröffentlichte parteiinterne Dokument, das den möglichen Koalitionsausstieg der FDP martialisch als 'D-Day' und 'offene Feldschlacht' illustriert, stieß bei Lindner auf stilistische Kritik. Er distanzierte sich von dem Papier und erklärte, nie Kenntnis über dessen Besprechung in politischen Gremien gehabt zu haben, übernahm jedoch die Gesamtverantwortung.
In einer politischen Vorwärtsverteidigung agierte Kanzler Olaf Scholz bereits im November, indem er Lindner als Finanzminister entließ und so dem Koalitionsbruch zuvorkam. Der Rücktritt von FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai und Bundesgeschäftsführer Carsten Reymann kam für Lindner unerwartet. Er bezeichnete die personellen Verluste als schmerzhaft und offenbarte Fehler in der internen Kommunikation. Trotz der Hindernisse versicherte Lindner die Lauterkeit der FDP-Motive und blickt weiterhin entschlossen in die Zukunft.