Die Inflation in Deutschland zeigt Anzeichen einer Stabilisierung nach einer Phase rasanter Preiszuwächse. Eine erste Schätzung des Statistischen Bundesamts, die diesen Montag veröffentlicht wird, soll Aufschluss über die Entwicklung im September geben.
Bereits im August war die Inflation dank sinkender Energiepreise auf 1,9 Prozent zurückgegangen. Dies stellt den ersten Rückgang unter die 2-Prozent-Marke seit über drei Jahren dar. Noch im Juli lag die Teuerungsrate bei 2,3 Prozent, im Juni sogar bei 2,2 Prozent.
Einflussfaktoren für die anhaltenden Preissteigerungen sind unter anderem teurere Dienstleistungen, die wiederum auf höheren Tarifabschlüssen basieren. Beispielsweise stiegen im August die Preise für Gaststättenbesuche im Vergleich zum Vorjahr deutlich an. Auch die Kosten für Lebensmittel steigen weiterhin, wenn auch moderater.
Ökonomen prognostizierten bereits im Sommer einen Trend zu stabileren Preisen. Führende Wirtschaftsforschungsinstitute erwarten für das Jahresmittel einen markanten Rückgang der deutschen Inflation auf 2,3 Prozent, nach 5,9 Prozent im Jahr 2023.
Die Inflationsrate drückt weiterhin auf die Kauflust der Verbraucher, die trotz gestiegener Löhne vorsichtig mit ihren Ausgaben umgehen. Doch bleibt der private Konsum ein Lichtblick für die schwächelnde deutsche Wirtschaft, die im zweiten Quartal leicht geschrumpft ist. Ein weiterer Rückgang der Inflation in Deutschland und im Euroraum könnte der Europäischen Zentralbank zusätzlichen Spielraum für mögliche Leitzinssenkungen verschaffen.