Linde sieht sich mit einem Rückschlag konfrontiert, nachdem enttäuschende Aussagen für das vierte Quartal sowie die nach unten korrigierte Prognose bezüglich des bereinigten Jahresgewinns die Aktien des ehemaligen DAX-Schwergewichts unter Druck setzten. Am Donnerstagmorgen verzeichneten die Papiere des Industriegasekonzerns im Nasdaq 100 einen Rückgang von drei Prozent, notierend bei 459 US-Dollar. Damit durchbrachen sie einen seit Juli bestehenden Aufwärtstrend, welcher bei einem Schlusskurs unter 470 Dollar vorerst als beendet gilt. Analyst Joshua Spector von der UBS hebt hervor, dass die Prognose von Linde für das finale Quartal die bereits gehegten Erwartungen verfehlt. Dennoch zeigt er sich optimistisch über die weiterhin robuste Entwicklung des Unternehmens, auch wenn er momentan keine beschleunigte Steigerung des Gewinnwachstums pro Aktie erkennt. Linde schätzt den bereinigten Gewinn je Aktie (EPS) im Schlussquartal auf 3,86 bis 3,96 Dollar, während frühere Analystenerwartungen bei 4,03 Dollar lagen. Für das Gesamtjahr prognostiziert der Konzern ein EPS von 15,40 bis 15,50 Dollar, etwas weniger als die zuvor geschätzten 15,40 bis 15,60 Dollar. Analysten rechneten bis dato mit 15,52 Dollar. Seit der Abkehr von der deutschen Börse und der Fokussierung auf den US-Markt Ende Februar 2023 konnte die Aktie nahezu 40 Prozent zulegen. Im bisherigen Jahresverlauf beträgt der Zuwachs circa 12 Prozent. Ehemals größtes Mitglied des deutschen Leitindex, wählte Linde den US-Markt als Hauptlisting, da laut CEO Sanjiv Lamba, die doppelte Börsennotierung in New York und Frankfurt die Bewertung der Aktien negativ beeinflusste. Eine wesentliche Ursache war die Gewichtsbeschränkung, die im DAX für jedes Unternehmen besteht.