24. November, 2024

Quartalszahlen 2024

Linde kämpft: Preiserhöhungen als letzter Ausweg?

Die jüngste Bilanz von Linde offenbart eine besorgniserregende Abhängigkeit von Preiserhöhungen, die kaum ausreichen, um die stagnierenden Umsatzzahlen zu kaschieren.

Linde kämpft: Preiserhöhungen als letzter Ausweg?
Trotz eines marginalen Umsatzwachstums im ersten Quartal konnte Linde durch aggressive Preiserhöhungen seinen Gewinn künstlich steigern.

Der weltweit größte Industriegasehersteller Linde spürt die Auswirkungen eines schwächelnden wirtschaftlichen Klimas. Während das erste Quartal des Jahres normalerweise eine Zeit des robusten Wachstums darstellt, sah sich das Unternehmen gezwungen, sich auf Preiserhöhungen zu verlassen, um seinen Umsatz zu steigern.

Die Strategie führte zu einem marginalen Umsatzwachstum von nur einem Prozent, was den Umsatz auf 8,27 Milliarden Dollar hob. Dieses geringe Wachstum unterstreicht die Herausforderungen, denen Linde in den aktuellen wirtschaftlichen Bedingungen gegenübersteht, besonders in Europa und Teilen Asiens.

Stärke trotz Gegenwind

Trotz der wirtschaftlichen Turbulenzen gelang es Linde, seinen bereinigten Nettogewinn um sechs Prozent zu steigern, was 1,86 Milliarden Dollar entspricht. Diese Zahlen übertreffen sowohl die internen Prognosen des Unternehmens als auch die Markterwartungen, mit einem bereinigten Gewinn je Aktie von 3,85 Dollar.

CEO Sanjiv Lamba erklärte, dass es Linde gelungen sei, seine Margen in einem „herausfordernden makroökonomischen Umfeld“ weiter zu verbessern. Dies deutet auf eine effiziente Betriebsführung und eine starke Marktstellung hin, die Linde ermöglichen, auch unter schwierigen Bedingungen zu florieren.

Vorsichtiger Blick in die Zukunft

Erstmals seit vielen Jahren sah sich Linde jedoch gezwungen, auf eine Anhebung seiner Gewinnprognose für das Gesamtjahr zu verzichten. Stattdessen wurde nur die untere Grenze der Prognose leicht von 15,30 auf 15,40 Dollar je Aktie angehoben, während die obere Grenze bei 15,60 Dollar je Aktie unverändert blieb.

Das zeigt eine Vorsicht, die in der Unsicherheit über die wirtschaftliche Erholung begründet ist. Für das dritte Quartal erwartet Linde einen Gewinnzuwachs je Aktie von lediglich fünf bis acht Prozent, ohne dabei auf eine Verbesserung der konjunkturellen Lage zu hoffen.

Die Abhängigkeit von Preiserhöhungen für das Umsatzwachstum und die vorsichtige Prognose für die kommenden Monate signalisieren eine Zeit der Unsicherheit. Trotzdem demonstriert der Konzern eine beeindruckende Widerstandsfähigkeit, indem er profitable Ergebnisse erzielt und seine Marktposition festigt.