Der in Schwierigkeiten geratene Pionier der Elektroflugzeugbranche, Lilium, sieht neue Hoffnung am Horizont. An Heiligabend gab das Unternehmen bekannt, dass die Mobile Uplift Corporation, ein internationales Investorenkonsortium, einen Kaufvertrag für das Betriebsvermögen von Liliums Tochtergesellschaften unterzeichnet hat. Dies bedeutet eine potenzielle Rückkehr für die 750 Mitarbeiter, die kürzlich entlassen wurden. Vorstandschef Klaus Roewe drückte seine Zufriedenheit über die Investitionsvereinbarung aus und blickt optimistisch auf den Abschluss der Transaktion Anfang Januar, der es Lilium ermöglichen soll, den Betrieb wieder aufzunehmen.
Seit einem Jahrzehnt arbeitet Lilium an der Entwicklung eines elektrisch betriebenen Kleinflugzeugs, das senkrecht starten und landen kann. Trotz ambitionierter Pläne für den ersten bemannten Flug im Jahr 2025 und Auslieferungen ab 2026, zwangen finanzielle Engpässe das Unternehmen Ende Oktober in die Insolvenz. Dank der Unterstützung des Managements und der KPMG gelang nun doch der Durchbruch bei der Investorensuche.
Das Unternehmen, das seine Hauptschuldenlast unter Kontrolle hat, rechnet mit einer Notwendigkeit von mehreren hundert Millionen Euro für die Wiederaufnahme der Aktivitäten, den bemannten Flug und die Zertifizierung. Doch über den konkreten Kaufpreis und die hinter Mobile Uplift stehenden Investoren wurden bislang keine Details offengelegt. Liliums Plan, die Tochtergesellschaften zu restrukturieren und das vorläufige Insolvenzverfahren zu beenden, hängt von der Erfüllung bestimmter Bedingungen ab.
Der Anstieg der Produktions- und Zulassungskosten stellt weiterhin eine erhebliche Herausforderung dar. Lilium hat allein in der ersten Hälfte des Jahres 2024 nahezu 200 Millionen Euro ausgegeben, während ein Antrag auf Kreditbürgschaft über 50 Millionen Euro von der Bundesregierung abgelehnt wurde. Dennoch haben Kunden und Anleger bereits 1,5 Milliarden Euro in das Unternehmen investiert, und es gibt zahlreiche Fest- und Vorbestellungen aus Ländern wie den USA, Großbritannien, Frankreich und Saudi-Arabien.