Das kanadische Zahlungssoftware-Unternehmen Lightspeed Commerce steht derzeit im Fokus von Verkaufsgesprächen, wie Insiderquellen berichten. Diese Entwicklung folgt auf die Neubesetzung der Unternehmensspitze im Februar, als Gründer Dax Dasilva die CEO-Position wieder übernahm. Dasilva kam zurück, um Bedenken der Investoren hinsichtlich der Wachstumsstrategie zu adressieren, die bisher vor Profitabilität priorisiert wurde.
Lightspeed hat die Investmentbank JPMorgan Chase beauftragt, mögliche Optionen einschließlich eines Verkaufs zu prüfen. Dazu gehören auch Gespräche mit potenziellen Käufern, darunter private Equity-Firmen. Der gegenwärtige Stand der Gespräche ist jedoch noch in einem frühen Stadium, und ein Abschluss ist nicht garantiert.
Weder Lightspeed noch JPMorgan wollten zu den Vorgängen Stellung nehmen.
Das Interesse an einem Verkauf wird unter anderem durch die jüngste Wertentwicklung der Aktien von Lightspeed sowie durch die Übernahme des Rivalen Nuvei durch Advent International verstärkt. Laut einem Bloomberg-Interview ist Dasilva offen für eine Privatisierung des Unternehmens.
Seit dem Börsengang vor etwa fünf Jahren hat Lightspeed über ein Drittel seines Marktwerts eingebüßt. Die schwache Konsumnachfrage drückt die Performance, und die Aktien verzeichneten kürzlich einen Kurs von 18,79 kanadischen Dollar, weit entfernt vom Höchststand von 155 Dollar im Jahr 2021. Damals profitierte Lightspeed von positiver Investoreneuphorie inmitten der COVID-19-Pandemie.
Ein weiterer Tiefschlag für die Aktien kam Ende 2021, als Spruce Point Capital in einem Bericht die Zahlen von Lightspeed nach dem Börsengang anzweifelte. Trotz der Ablehnung dieser Vorwürfe durch Lightspeed fiel der Aktienkurs stark.
Seit seiner Rückkehr hat Dasilva die Strategie des bisherigen CEOs umgekehrt und konzentriert sich nun verstärkt auf die Erzielung von Profitabilität.
Lightspeeds Softwarelösungen werden hauptsächlich von Restaurants und anderen Gewerbetreibenden genutzt.