Die deutschen Lebensmitteldiscounter heizen den etablierten Supermarktgiganten in Großbritannien kräftig ein: Lidl meldet, dass der Umsatz im Weihnachtsgeschäft erstmals die Marke von einer Milliarde Pfund überschritten hat. In den vier Wochen vor Heiligabend strömten rund zwei Millionen zusätzliche Kunden in die 970 Lidl-Filialen auf der Insel. In dieser festlichen Hochsaison wurden beeindruckende 16 Millionen „pigs in blankets“, acht Millionen Füllkugeln und zwei Millionen Liter Soße verkauft. Hinzu kamen beeindruckende 750.000 Bratenstücke, wobei im Durchschnitt jede Sekunde ein Truthahn über die Ladentheke ging. Diese neue Umsatzhöhe markiert einen Meilenstein, den der Discounter seit seinem Markteintritt in Großbritannien vor fast 30 Jahren noch nie erreicht hat. Obwohl der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 7 Prozent zulegte, war das Wachstum schwächer als die 12 Prozent Steigerung im Vorjahr. Lidl verdankt seinen Erfolg nicht zuletzt der Expansion: Allein im November und Dezember wurden acht neue Filialen eröffnet, bis März sind acht weitere geplant und bis 2026 sollen landesweit 40 weitere Filialen hinzukommen. Laut dem Einzelhandelsanalysten Clive Black von Shore Capital zeigt diese Entwicklung, dass Lidl auf einem soliden Fundament steht. Obwohl der Zuwachs im Vergleich zu Schwergewichten wie Sainsbury's und Tesco bescheiden wirkt, spiegelt er dennoch die steigenden Sparsamkeit der Verbraucher wider, die sich mit zunehmendem Druck auf die Haushaltskassen konfrontiert sehen. Gemeinsam mit Aldi hat Lidl das Supermarktumfeld in Großbritannien nachhaltig verändert und ist auf dem Weg, Morrisons als fünftgrößten Supermarkt zu überholen. Lidl beschäftigt inzwischen 32.000 Mitarbeiter in Großbritannien. Ryan McDonnell, Chef von Lidl UK, blickt optimistisch nach vorne: „Wir sind begeistert über den enormen Kundenzuwachs. Das ist ein starkes Zeichen für das Vertrauen, das unsere Kunden in uns setzen, sowie für die Hingabe unserer Kollegen und Lieferanten, die hart daran arbeiten, den Gemeinden eine herausragende Weihnachtszeit zu bieten.“