06. Oktober, 2024

Pharma

Lichtblick für Deutschlands Chemie-Industrie trotz andauernder Herausforderungen

Lichtblick für Deutschlands Chemie-Industrie trotz andauernder Herausforderungen

Deutschlands Chemie-Industrie zeigt sich nach einem durchwachsenen ersten Halbjahr verhalten optimistisch. Der Branchenverband VCI aus Frankfurt berichtet von einem besseren Verlauf als erwartet, wodurch die Jahresprognosen beibehalten werden. Demnach wird für 2024 ein Umsatzanstieg von 1,5 Prozent sowie ein Produktionswachstum von 3,5 Prozent prognostiziert.

Trotz eines Rückgangs der Erlöse um ein Prozent auf 112 Milliarden Euro aufgrund vier Prozent gesunkener Erzeugerpreise, konnte die Produktion dank steigender Bestellungen um drei Prozent zulegen. Insbesondere die Grundstoffindustrie erholte sich merklich von einem niedrigen Niveau, auch wenn sie noch weit von ihrer früheren Stärke vor der Corona-Krise entfernt ist. Viele Anlagen laufen nach wie vor nicht mit voller Kapazität.

VCI-Präsident Markus Steilemann betont jedoch, dass die Anzeichen der Erholung noch kein Grund zum Feiern sind. Er rechnet zwar mit einer Verbesserung der Auftragslage im weiteren Jahresverlauf, warnt jedoch vor den nach wie vor bestehenden Standortproblemen. Neben mangelnden Aufträgen bereiten vor allem die Energiepreise und die Bürokratie der Branche große Sorgen.

Mehr als 70 Prozent der Unternehmen fühlen sich durch regulatorische Anforderungen stark behindert, und 45 Prozent nennen die hohen Energiepreise als grundlegendes Problem. Diese Faktoren führen dazu, dass viele Unternehmen vermehrt im Ausland investieren, wo die Investitionssummen um acht Prozent auf zwölf Milliarden Euro gestiegen sind. Im Inland gingen die Investitionen hingegen um zwei Prozent auf 9,2 Milliarden Euro zurück.

Eine Unternehmensumfrage zeigt, dass ungefähr die Hälfte im zweiten Halbjahr 2024 oder im kommenden Jahr eine Geschäftserholung erwartet. Fast 30 Prozent sehen bereits eine Erholung, während rund 20 Prozent diese erst ab 2026 oder später prognostizieren.

Im Gegensatz dazu erlebt die Pharma-Branche seit Jahresbeginn wieder ein deutliches Wachstum. Die Produktion stieg im ersten Halbjahr um 1,5 Prozent, und die hohe Nachfrage führte zu einem Umsatzwachstum von sechs Prozent.