16. Dezember, 2024

Wirtschaft

Licht und Schatten: Deutsche Wirtschaft im Dezember auf schwachem Erholungskurs

Licht und Schatten: Deutsche Wirtschaft im Dezember auf schwachem Erholungskurs

Die wirtschaftliche Lage in Deutschland zeigt im Dezember erste Anzeichen einer Erholung, bleibt jedoch weiterhin von Rückschlägen geprägt. Einer aktuellen Umfrage zufolge verzeichnet die deutsche Wirtschaft das sechste Mal in Folge eine rückläufige Geschäftstätigkeit. Der HCOB German Flash Composite Einkaufsmanagerindex, erstellt von S&P Global, kletterte leicht von 47,2 auf 47,8 Punkte. Trotz dieses Anstiegs wird die Zahl noch immer als Schrumpfung interpretiert, da sie unter der wachstumssignalisierenden Marke von 50 liegt.

Erfreuliche Nachrichten kommen aus dem Dienstleistungssektor, dessen Aktivitätsindex von 49,3 auf 51,0 anstieg und somit die Prognosen übertraf. Werte über 50 deuten auf Expansion hin. Diese Entwicklung könnte den Rückgang in der Industrieproduktion zumindest teilweise kompensieren und die Hoffnung nähren, dass das Bruttoinlandsprodukt im letzten Quartal des Jahres nicht weiter gesunken ist. Cyrus de la Rubia, Chefvolkswirt der Hamburger Commercial Bank, äußerte sich jedoch verhalten optimistisch angesichts dieser Daten und rechnet weiterhin mit turbolenten Zeiten.

Trotz dieser positiven Signale bleibt die deutsche Wirtschaft unter erheblichem Druck. Im dritten Quartal konnte eine technische Rezession zwar abgewendet werden, doch bleibt die Zukunft düster, mit einer prognostizierten Schrumpfung von 0,2 % im Jahr 2024. Die Gründe sind vielfältig: verstärkter internationaler Wettbewerb, schwache Nachfrage und eine schleppende industrielle Leistung setzen Deutschland zu. Überdies hat ein Haushaltsstreit die Regierungskoalition zu Fall gebracht und das Land politisch in eine Zwangslage manövriert, bis zu den vorgezogenen Neuwahlen im Februar.

Nicht zuletzt enttäuscht der Produktionssektor: Der Index rutschte leicht von 43,0 auf 42,5 ab, weit entfernt von Wachstumsumstanden. Analysten hatten eine leichte Erholung auf 43,3 vorhergesagt. De la Rubia kommentierte nüchtern, dass die schwachen Zahlen ein wachstumsfreudiges Jahresende nahezu ausschließen.