03. Oktober, 2024

Wirtschaft

Libyen: Wiederaufnahme der Ölförderung bringt Hoffnung auf Stabilität

Libyen: Wiederaufnahme der Ölförderung bringt Hoffnung auf Stabilität

Die Ölförderung in Libyen, die für über einen Monat stillstand, erfährt einen Neustart, nachdem die Ost-Regierung offiziell grünes Licht gegeben hat. Die staatliche Ölgesellschaft hat den zuvor ausgerufenen Ausnahmezustand bei den Ölfeldern aufgehoben, was mitten im festgefahrenen politischen Konflikt des Landes geschieht. Dieser Schritt ist von immenser Bedeutung, da die Einnahmen aus dem Ölgeschäft den Hauptanteil der staatlichen Finanzmittel ausmachen.

Libyen, ein Land mit einer turbulenten Geschichte seit dem Sturz des Langzeitdiktators Muammar al-Gaddafi im Jahr 2011, ist in zwei verfeindete Lager gespalten: den Osten unter Ministerpräsident Osama Hammad, der Unterstützung vom abtrünnigen General Chalifa Haftar erhält, und den Westen mit Ministerpräsident Abdel Hamid Dbaiba, dessen Regierung international anerkannt ist. Der Machtkampf der beiden Lager verschärfte sich zuletzt durch kontroverse Entscheidungen über den Gouverneur der Zentralbank.

Die zentralen Streitpunkte drehen sich um das Öl- und Gasgeschäft, das etwa 95 Prozent der staatlichen Einnahmen ausmacht und in der Zentralbank in Tripolis verwaltet wird. Diese Bank ist verantwortlich für die Zahlung der öffentlichen Gehälter, auch für den östlichen Teil des Landes. Ein Produktions- und Exportstopp wurde initiiert, um zu verhindern, dass die Ölgelder in die Hände der Regierung im Westen gelangen.