03. Oktober, 2024

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Libyen öffnet die Ölhähne: Rückkehr zur vollen Produktion

Libyen öffnet die Ölhähne: Rückkehr zur vollen Produktion

Mit der Wiederaufnahme der vollen Ölproduktion ab Donnerstag setzt Libyen ein bedeutendes Zeichen auf dem globalen Energiemarkt. Nachdem ein Streit zwischen konkurrierenden politischen Gruppierungen beigelegt wurde, sollen täglich rund 700.000 Barrel zusätzlich gefördert werden, kündigte die National Oil Corporation an.

In der Vergangenheit hatte Libyen regelmäßig etwa 1,2 Millionen Barrel Rohöl am Tag produziert. Diese Zahl war infolge eines politischen Konflikts im August auf unter 450.000 gesunken, als die ostlibysche Regierung die Produktion und den Export stoppte. Der Auslöser lag in einem Machtkampf um die Kontrolle der Zentralbank.

Das Ende des Produktionsstopps dürfte einige Sorgen auf dem Markt zerstreuen, die durch die Eskalation der politischen Lage im Nahen Osten und mögliche Versorgungsengpässe von Seiten Irans und anderer Golfstaaten entstanden waren.

Der Konflikt im Land tobte zwischen dem in Tripolis ansässigen Premierminister Abdul Hamid Dbeibeh und der östlichen Regierung unter der Führung des Kriegsherren Khalifa Haftar. Dbeibehs Bemühungen, den bisherigen Gouverneur der Zentralbank zu entlassen, trafen auf den Widerstand Haftars und führten letztendlich zur Einstellung großer Teile der Ölförderung und -exporte.

Die libyschen Öl-Einnahmen, welche die Zentralbank verwaltet, sind die Hauptquelle für das wirtschaftlich angeschlagene Land. Ein Kompromiss zwischen den beiden Regierungen Ende September über die Ernennung eines neuen Zentralbankgouverneurs war schließlich der Schlüssel zur Aufhebung des Produktionsstopps.