In einer eindringlichen Rede, die landesweit ausgestrahlt wurde, appellierte Libanons interimistischer Premierminister Nadschib Mikati an die Konfliktparteien Hisbollah und israelisches Militär, unverzüglich die Waffen niederzulegen. Mikati betonte mit Nachdruck, dass Israel seine Angriffe auf zivile Ziele und Wohngebiete umgehend einstellen müsse. Besonders scharf kritisierte er den Beschuss von Stützpunkten der UN-Beobachtermission Unifil durch israelische Streitkräfte. Laut Berichten der libanesischen Nachrichtenagentur NNA wurden durch den Beschuss in der Nähe eines UN-Postens unweit des Hauptquartiers in Nakura erneut zwei Blauhelmsoldaten verletzt. Der Premierminister hob hervor, dass der Libanon auf die Umsetzung der UN-Resolution 1701 bestehe. Er forderte die internationale Gemeinschaft eindringlich auf, Israel zu deren Einhaltung zu bewegen. Im gleichen Atemzug versicherte er, dass die libanesische Regierung bereit sei, die Stationierung ihrer Armee im Grenzgebiet zu gewährleisten, wie es die Resolution vorsieht. Mit der Umsetzung der Resolution wäre die Präsenz der Hisbollah-Miliz in der Grenzregion gänzlich untersagt. Zudem wird darin festgelegt, dass sich das israelische Militär hinter die bekannt als Blaue Linie bezeichnete libanesisch-israelische Grenze zurückziehen muss. Die alleinige Kontrolle im Süden des Litani-Flusses soll laut der UN-Resolution bei der libanesischen Armee und den Unifil-Truppen liegen.