Im Libanon hat Parlamentspräsident Nabih Berri die Bevölkerung aufgefordert, in ihre Heimatorte zurückzukehren, nachdem eine Waffenruhe in Kraft getreten ist. In einer im Fernsehen ausgestrahlten Rede dankte Berri den Vertriebenen sowie jenen, die ihnen Solidarität gezeigt haben. Als Verbündeter der schiitischen Hisbollah sprach er für die Organisation, während das Militär die Bewohner um Geduld bat. Die Rückkehr solle erst nach dem vollständigen Rückzug der israelischen Truppen erfolgen, wie es das Abkommen vorsieht.
Mit Unterstützung der USA und Frankreich trat die Waffenruhe früh am Morgen in Kraft und sieht einen Rückzug der israelischen Bodentruppen innerhalb von 60 Tagen vor. Im Gegenzug soll sich die Hisbollah hinter den Litani-Fluss zurückziehen, was eine Distanz von ungefähr 30 Kilometern von der Grenze darstellt. Berri führte im Prozess der Waffenstillstandsverhandlungen stellvertretend die Gespräche für die Hisbollah.
Das israelische Militär hat bereits Einschränkungen für einige Gebiete ausgesprochen. Bewohnern wird weiterhin untersagt, in ihre Dörfer zurückzukehren. Am Morgen zeigten die Streitkräfte Entschlossenheit, als Warnschüsse abgegeben wurden, um Fahrzeuge mit angeblichen Hisbollah-Mitgliedern im Gebiet von Kafr Kila an der israelischen Grenze abzuhalten.