18. Oktober, 2024

Politik

Libanon gegen iranische Einmischungsversuche: Ein diplomatischer Schlagabtausch

Libanon gegen iranische Einmischungsversuche: Ein diplomatischer Schlagabtausch

Im Libanon hat der geschäftsführende Regierungschef Nidschab Mikati kürzlich mit klaren Worten den Iran für Versuche der Einflussnahme auf die libanesische Politik gerügt. Der schiitische Einfluss über die Hisbollah in der Region ist seit langer Zeit ein umstrittenes Thema, da die Organisation als dominierende Kraft eine Parallelinstitution innerhalb des Landes errichtet hat. Mikatis Kritik fußt auf einer Äußerung des iranischen Parlamentssprechers Mohammed Bagher Ghalibaf, der kürzlich Gespräche zwischen Teheran und Paris angeboten hatte, um die Umsetzung der UN-Resolution 1701 im israelisch-libanesischen Grenzgebiet zu fördern.

Die genannte UN-Resolution fordert, dass die Hisbollah sowie andere bewaffnete Gruppen das Grenzgebiet zu Israel räumen. Das Verhältnis zur Resolution bleibt angespannt, da die Hisbollah diese ignorierte und im Kontext des Gazakonflikts eine Vielzahl an Raketen auf Israel abgefeuert hat. In diesem brisanten Umfeld sorgte das iranische Angebot zur Verhandlungsführung für Empörung in Beirut.

Mikati betonte, dass der Vorstoß Teherans als inakzeptable Einmischung in libanesische Angelegenheiten wahrgenommen wird und erklärte die Haltung seines Landes, die auf Zusammenarbeit mit internationalen Partnern wie Frankreich basiert, mit dem Ziel, eine Waffenruhe mit Israel zu erreichen. Die Entschlossenheit, mit der diese Kritik erfolgte, wurde von politischen Beobachtern als ungewöhnlich stark und direkt eingestuft.