03. Oktober, 2024

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Levi Strauss: Ein Konzern im Umbruch – Auf der Suche nach neuer Dynamik

Levi Strauss: Ein Konzern im Umbruch – Auf der Suche nach neuer Dynamik

Die Aktien von Levi Strauss erlebten am Donnerstag einen deutlichen Rückgang von etwa 11% im vorbörslichen Handel. Der Grund: Eine schwache Umsatzprognose für das Feiertagsquartal, die auf eine nachlassende Nachfrage der Einzelhändler zurückzuführen ist. Diese Zurückhaltung spiegelt sich im Konsumverhalten wider, da Verbraucher ihre Ausgaben zunehmend einschränken.

Angesichts eines bisherigen Aktienanstiegs von etwa 27% in diesem Jahr lag der vorbörsliche Kurs des Unternehmens bei 18,77 USD. Levi Strauss kündigte zudem an, einen Verkauf seiner weniger erfolgreichen Marken im Bereich Khaki und Chinos, darunter Dockers, zu prüfen.

Unternehmen der Modebranche, wie VF Corp und Nike, analysieren ebenfalls ihre Produktsortimente und die Beziehung zu Großhändlern, um angesichts der anhaltenden Inflationsphase besser auf die Nachfrage reagieren zu können. Besonders enttäuschend für Levi sind der Großhandel und die Marke Dockers, die mit einem Umsatzrückgang von 15% im dritten Quartal zu kämpfen haben.

Analysten von Stifel, namentlich Jim Duffy, bemängeln die Auswirkungen dieser schwachen Segmente auf den Gewinn des Gesamtjahres und die Glaubwürdigkeit des Unternehmens bezüglich des Umsatzwachstums. Gleichzeitig zeigt sich die Telsey Advisory Group, vertreten durch Analystin Dana Telsey, zuversichtlich in Bezug auf Levis strategische Entscheidungsmöglichkeiten für Dockers.

Trotz der Herausforderungen verzeichnete Levi Strauss durch Kostensenkungen und das Einstellen weniger profitabler Geschäftsbereiche wie seiner Schuh- und Denizen-Linie eine Verbesserung seiner Gewinnmargen. Diese Maßnahmen führten im dritten Quartal zu einem bereinigten Gewinn, der die Erwartungen an der Wall Street um 2 Cent übertraf.

Mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis von 14,96 für die nächsten 12 Monate platziert sich Levi im Vergleich zu Ralph Lauren (16,02) und Nike (27,26) auf einem wettbewerbsfähigen Niveau. Analyst Oliver Chen von TD Cowen sieht dennoch Spielraum für das Unternehmen, um eine beständigere Rückkehr zum langfristigen Wachstumsziel zu gewährleisten und damit die Bedenken der Investoren auszuräumen.