15. Januar, 2025

Politik

Lettland vollendet Zaun an Grenze zu Belarus zur Bekämpfung der Migrationskrise

Lettland vollendet Zaun an Grenze zu Belarus zur Bekämpfung der Migrationskrise

Der Zaun an der Grenze von Lettland zu Belarus wird voraussichtlich bis Ende dieses Jahres fertiggestellt sein, wie der Grenzschutz des baltischen EU- und Nato-Landes mitteilte. Das letztjährige Weihnachten war ein wichtiger Meilenstein in den Bauarbeiten für die physische Barriere, doch nun wird der Fokus auf die weiteren Infrastrukturmaßnahmen gelegt. Dazu gehören neue Wege entlang des Zauns, Überwachungskameras und Sensoren.

Der besorgniserregende Zustrom von Migranten aus Krisengebieten in den Baltenstaat hat zu dieser Maßnahme geführt. Die belarussischen Behörden haben den Migranten geholfen, die Grenze zu überqueren, was sowohl von Lettland als auch von der EU als politischer Druck betrachtet wird. In diesem Jahr hat Lettland bereits mehr als 13.000 Migranten daran gehindert, aus Belarus kommend die EU-Grenze zu überqueren - im Vergleich zu knapp 5.300 im Vorjahr.

Anders als in Litauen oder Polen gibt es in Lettland noch keinen durchgängigen Zaun entlang der Grenze zu Belarus. Bisher wurden stellenweise mehrlagige Stacheldrahtrollen verlegt, die leichter zu überwinden sind. Die Errichtung des Zauns wird mehr Personal und Kapazitäten für die Überwachung der Grenze freisetzen. Im September hat Lettland bereits einen der beiden Grenzübergänge zu Belarus geschlossen, um diese Ressourcen freizumachen. Derzeit unterstützen Militär und Polizei beim Grenzschutz.

Obwohl der Zaun als Sicherheitsmaßnahme dient, erwartet der Grenzschutzoffizier Sersts weitere illegale Übertrittsversuche, trotz des deutlichen Rückgangs in den letzten Monaten aufgrund des winterlichen Wetters. "Der Zaun ist keine unüberwindbare Barriere", betonte Sersts. Es ist möglich, den Zaun zu überwinden und einige bereits fertiggestellte Abschnitte werden beschädigt oder aufgeschnitten. Dennoch wird der Zaun den Behörden Zeit geben, um auf unbefugte Grenzübertritte zu reagieren.

Ein weiteres "großes Problem" sind Schlepper, die den Migranten auf der lettischen Seite der Grenze dabei helfen, ihre Reise fortzusetzen. Sersts gab an, dass viele Vermittler versuchen, illegal Geld zu verdienen, indem sie diese Personen weiter nach Europa transportieren, insbesondere nach Deutschland. Einige Migranten irren sich, dass sie sich bereits an der Grenze zu Deutschland befinden und sind völlig überrascht, da die belarussische Seite sie falsch informiert hat. Viele wissen nicht einmal, wo Lettland liegt oder was das Land ist.