18. September, 2024

Wirtschaft

Leichte Verluste bei deutschen Staatsanleihen nach EZB-Zinsentscheid

Leichte Verluste bei deutschen Staatsanleihen nach EZB-Zinsentscheid

Die Kurse deutscher Staatsanleihen haben im Nachgang zur Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) am Donnerstag leichte Verluste verzeichnet. Der richtungsweisende Euro-Bund-Future fiel um 0,33 Prozent und notierte bei 134,69 Punkten. Parallel dazu stieg die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen auf 2,15 Prozent.

Wie von Ökonomen erwartet, senkte die EZB die Zinsen. Der für die Finanzmärkte entscheidende Einlagenzins wurde um 0,25 Prozentpunkte auf 3,5 Prozent reduziert. EZB-Präsidentin Christine Lagarde machte indes keine Prognosen für die nächste Sitzung im Oktober und betonte, dass die Zinsentscheidungen "Sitzung für Sitzung" auf Basis der aktuellen Datenlage getroffen würden.

Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank, rechnet erst im Dezember mit einer weiteren Leitzinssenkung. Zu diesem Zeitpunkt lägen auch die neuen Projektionen der Notenbank vor. Gitzel stellte klar, dass ein verstärkter Rhythmus von Zinssenkungen vorerst nicht zu erwarten sei, da der Preisdruck im Dienstleistungssektor weiterhin zu hoch sei.

Schwache Daten vom US-Arbeitsmarkt konnten die Anleihen nicht stützen. Die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung waren unerwartet gestiegen, obwohl Volkswirte mit einem leichten Rückgang gerechnet hatten. Ein schwächerer Arbeitsmarkt könnte die Lohnentwicklung und damit die Inflationsentwicklung dämpfen, was die Wahrscheinlichkeit für Zinssenkungen durch die US-Notenbank erhöht.