Bundesanleihen konnten am Mittwochvormittag einen moderaten Anstieg verzeichnen. Der richtungsweisende Euro-Bund-Future kletterte um 0,25 Prozent auf 131,34 Punkte. Gleichzeitig sank die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen auf 2,53 Prozent. Ein ähnliches Bild zeigte sich auch in anderen Ländern der Eurozone, wo die Renditen ebenfalls sanken.
Verantwortlich für den leichten Rückgang des Zinsdrucks ist die aktuelle Geldpolitik. Zwar vermied US-Notenbankchef Jerome Powell am Dienstag klare Signale für eine baldige Leitzinssenkung, doch seine Aussagen wurden an den Märkten als vorsichtige Vorbereitung auf mögliche Lockerungen interpretiert. Analyst Constantin Lüer von der NordLB wies insbesondere auf die Diskussionen um den sich abschwächenden Arbeitsmarkt hin, die aus seiner Sicht ein Zeichen für bevorstehende Zinssenkungen sein könnten.
Heute Nachmittag steht der zweite Tag der regelmäßigen Anhörung Powells an. Während er am Dienstag vor dem Senat sprach, wird er heute vor dem Repräsentantenhaus Stellung beziehen. Die Marktteilnehmer erwarten schon seit einiger Zeit eine Lockerung der US-Geldpolitik. Allerdings fühlt sich die Federal Reserve dazu noch nicht bereit, da die Inflation nur langsam zurückgeht. Aktuell spekulieren Marktteilnehmer darauf, dass es im laufenden Jahr zu zwei Zinssenkungen kommen könnte, die im September beginnen sollen.