Die jüngsten Daten zur Preisentwicklung in den USA haben Finanzmarktbeobachter überrascht: Der Verbraucherpreisindex (CPI) stieg im September um 0,2% und damit leicht über den Prognosen der Ökonomen, die eine Erhöhung um nur 0,1% vorhergesagt hatten. Im Jahresvergleich legte der CPI um 2,4% zu und erreichte damit den geringsten jährlichen Zuwachs seit Februar 2021.
Diese Entwicklungen könnten die Federal Reserve (Fed) in ihrer Entscheidung beeinflussen, ob die Zinssätze bereits im kommenden Monat gesenkt werden. Die Börsentermingeschäfte reagierten verhalten, mit einem minimalen Rückgang von 0,35%, was auf einen ruhigen Handelsstart an der Wall Street hindeutet. Auch die Anleihenmärkte zeigten sich nicht unbeeindruckt: Die Renditen der 10-jährigen US-Staatsanleihen sanken leicht auf 4,0667%, während die Renditen der zweijährigen Anleihen auf 3,9908% fielen.
Der renommierte Portfoliomanager Robert Pavlik von Dakota Wealth in Connecticut hat die Daten als 'eine kleine Enttäuschung' bezeichnet und vermutet, dass die Fed beim Tempo ihrer Zinssenkungen zögerlicher agieren könnte. Unterdessen hebt Whitney Watson von Goldman Sachs Asset Management hervor, dass Arbeitsmarktdaten weiterhin das entscheidende Kriterium für die nächsten Schritte der Fed bleiben.
Weitere Einschätzungen, wie die von Jamie Cox von Harris Financial Group und Peter Cardillo von Spartan Capital Securities, spiegeln wider, dass die Erwartungen an eine massive Senkung der Zinssätze möglicherweise zu optimistisch waren. Trotz der Herausforderungen bleibt der Ausblick auf Zinssenkungen bestehen, allerdings in moderaterem Tempo.
Brian Jacobsen von Annex Wealth Management bemerkt zudem, dass die Inflation insbesondere in den Segmenten Lebensmittel und Unterkunft spürbar war und Energiepreissenkungen bald enden könnten. Dies deutet darauf hin, dass die Balance zwischen Preisstabilität und Wirtschaftswachstum für die Fed eine zunehmend delikate Aufgabe wird.