21. Dezember, 2024

Wirtschaft

Lehrkräftemangel droht sich durch Ganztagsbetreuung weiter zu verschärfen

Lehrkräftemangel droht sich durch Ganztagsbetreuung weiter zu verschärfen

Die Einführung des Rechtsanspruchs auf Ganztagsbetreuung stellt die ohnehin angespannte Personalsituation an deutschen Schulen vor neue Herausforderungen. Laut Maike Finnern, der Vorsitzenden der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), könnten bis zum Jahr 2030 über 110.000 Lehrkräfte fehlen. Auch in anderen Bereichen der Kinder- und Jugendhilfe wie bei Erziehern, Sozialarbeitern und Schulpsychologen wird mit erheblichen Engpässen gerechnet.

Die GEW-Chefin betont jedoch, dass die Ganztagsbetreuung auch bedeutende Entwicklungs Chancen für das Bildungssystem bietet. Der schrittweise eingeführte Rechtsanspruch könnte die Bildungslandschaft nachhaltig verbessern, vorausgesetzt, die anstehenden Herausforderungen werden aktiv adressiert. Finnern spricht sich für gezielte Fortbildungen und eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen aus, um die Attraktivität dieses Berufsfeldes zu steigern.

Der Beschluss von Bund und Ländern, ab dem Schuljahr 2026/2027 schrittweise einen Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung für Grundschüler einzuführen, zielt darauf ab, Bildung ganzheitlicher zu gestalten. Die vollständige Umsetzung ist für das Schuljahr 2029/2030 geplant, doch der Weg dorthin verlangt umfassende, strategische Priorisierungen, um langfristigen Erfolg zu gewährleisten.