06. September, 2024

Politik

Lehrerverband fordert Verdoppelung des milliardenschweren Bildungsprogramms

Lehrerverband fordert Verdoppelung des milliardenschweren Bildungsprogramms

Das im kommenden Schuljahr startende Milliarden-Förderprogramm zur Kompensation von Bildungsdefiziten wird von der Lehrerschaft als unzureichend bewertet. Stefan Düll, Präsident des Lehrerverbandes, äußerte gegenüber der „Stuttgarter Zeitung“ und den „Stuttgarter Nachrichten“ den dringenden Appell, das Volumen des Startchancen-Programms von 20 auf 40 Milliarden Euro zu verdoppeln. Düll betonte, dass der Ansatz des Programms korrekt sei, indem mehr finanzielle Mittel für Schulen mit erheblichen Problemen bereitgestellt werden. Doch die gegenwärtige Summe von 20 Milliarden Euro reiche nicht aus, um alle bedürftigen Schulen zu erreichen. Das Programm zielt darauf ab, Schulen mit einem hohen Anteil sozial benachteiligter Schüler speziell zu fördern. Das Bundesbildungsministerium spricht dabei vom größten Bildungsprogramm in der Geschichte der Bundesrepublik. Zum Programmstart am 1. August sollen gut 2.000 Schulen in schwierigen sozialen Lagen unterstützt werden. Bis zum Schuljahr 2026/27 soll sich die Zahl auf rund 4.000 Schulen erhöhen. Etwa jede zehnte Schule im Land soll eine sogenannte Startchancen-Schule werden, wobei die Auswahl der Schulen durch die Bundesländer getroffen wird. Die Fördergelder sind für Baumaßnahmen vorgesehen, jedoch nicht für Routine-Sanierungen wie die Erneuerung von Turnhallen oder Toiletten. Stattdessen sollen die Mittel in die Errichtung von Lernlaboren, Multifunktionsräumen, Werkstätten, Ateliers sowie Sport- und Erholungsangeboten im Außenbereich fließen. Darüber hinaus sollen die Gelder in zusätzliches Personal wie Sozialarbeiter investiert werden, und die Schulen erhalten ein Budget zur freien Verwendung. Eine Verdoppelung der Fördersumme würde Schulen mit besonders großen Herausforderungen erheblich unterstützen und die Integration ukrainischer Schüler erleichtern, betonte Düll. Davon würden auch weitere Schulen profitieren, in denen viele Schüler nicht Deutsch als Muttersprache haben oder aus bildungsfernen und einkommensschwachen Familien stammen.