Legal & General hat den Verkauf von Cala Homes an die Investmentgruppen Sixth Street Partners und Patron Capital für mehr als £1 Milliarde vereinbart. Dieser Schritt ist Teil eines umfassenden Plans, das Unternehmensportfolio zu verschlanken und sich stärker auf die Hauptgeschäftsfelder zu konzentrieren.
Das FTSE 100-Unternehmen gab bekannt, dass der Verkauf des Hausbauers – der im letzten Jahr etwa 3.000 Häuser verkaufte – zu einem Unternehmenswert von £1,35 Milliarden abgeschlossen wurde. Im Rahmen des Geschäfts erhält Legal & General £1,16 Milliarden in bar. Patron hielt zuvor gemeinsam mit L&G Anteile an Cala, verkaufte diese jedoch 2018 bei einer Bewertung von £605 Millionen.
António Simões, der Vorstandsvorsitzende von Legal & General, erklärte, dass der Deal die "anhaltende Dynamik bei der Umsetzung unserer Strategie zeigt, unser Portfolio zu vereinfachen, um einen schärferen Fokus auf unsere Kern- und Synergiegeschäfte zu ermöglichen."
Simões übernahm die Leitung des Unternehmens im Januar und trat die Nachfolge von Sir Nigel Wilson an, der das Unternehmen über ein Jahrzehnt hinweg nach seiner Vision des "inklusiven Kapitalismus" umgestaltete und dabei Wohnhäuser, Wissenschaftsparks und andere Infrastrukturen baute, die für die Asset-Management-Fonds oder zur Absicherung von Pensionsverpflichtungen genutzt werden konnten.
Der Verkauf ist die jüngste große Transaktion in der britischen Bauwirtschaft, da sich Entwickler von einem schmerzhaften Abschwung aufgrund hoher Hypothekenzinsen erholen und auf eine Markterholung hoffen, da die Zinssätze wieder sinken.
In diesem Jahr übernahm Barratt das Unternehmen Redrow, während Bellway einen erfolglosen Versuch startete, Crest Nicholson zu übernehmen.
Der Erfolg von Sixth Street und Patron gegenüber dem FTSE 100-Hausbauer Persimmon unterstreicht den Wert der heutigen Transaktion. Sixth Street, ein US-amerikanisches Unternehmen mit mehr als 80 Milliarden US-Dollar an verwalteten Vermögen und zugesagtem Kapital, investiert in verschiedene Sektoren, einschließlich Immobilien. Julian Salisbury, Co-Chief Investment Officer der Gruppe, äußerte sich optimistisch über die Fortsetzung der Unterstützung von Cala und dem Management-Team, nicht nur durch Kapital, sondern auch durch die bedeutenden Ressourcen ihres in London angesiedelten Immobilieninvestmentteams.
Cala, ein 150 Jahre altes Unternehmen mit Schwerpunkt auf Südengland, die Cotswolds und Schottland, hat seine Hausverkäufe von etwa 1.700 im Jahr 2017 auf 2.917 im letzten Jahr gesteigert. Im vergangenen Jahr erwirtschaftete das Unternehmen einen Umsatz von £1,3 Milliarden und einen Vorsteuergewinn von £112 Millionen.
Für L&G stellt der Verkauf einen bedeutenden Schritt in einer Strategie dar, die Simões auf einem Investorentag im Juni vorgestellt hatte, um das Unternehmen "einfacher" und mit einem klareren Investment-Case zu gestalten.
Das Unternehmen gab an, dass es bei Abschluss der Transaktion, der voraussichtlich noch vor Jahresende erfolgen wird, £500 Millionen erhalten wird und den Restbetrag innerhalb von fünf Jahren. Diese Mittel sollen in die erweiterten Geschäftstätigkeiten reinvestiert und zur Unterstützung von Aktionärsrenditen verwendet werden. Bereits im Juni hatte das Unternehmen ein Rückkaufprogramm im Wert von £200 Millionen angekündigt.