Aktuellen Zahlen des Mikrozensus zufolge stehen in Deutschland ca. 1,9 Millionen Wohnungen leer. Dies entspricht einer Leerstandsquote von 4,3 Prozent, wie das Statistische Bundesamt meldet. Von diesen Leerständen weisen mehr als die Hälfte der Immobilien eine ungenutzte Dauer von über einem Jahr auf.
Erfreulicherweise ist ein bedeutender Teil der leerstehenden Wohnungen bereits kurzfristig wieder verfügbar. Mehr als ein Drittel dieser Immobilien (38 Prozent) könnte innerhalb der nächsten drei Monate bezugsfertig sein. In den Stadtstaaten Hamburg, Bremen und Berlin fällt dieser Anteil mit 52 bis 61 Prozent besonders hoch aus, was den Bedarf an schnellem Wohnraum decken könnte.
Diverse Gründe tragen zum Leerstand bei, wobei für fast ein Viertel der leerstehenden Wohnungen (24 Prozent) bereits Baumaßnahmen oder Sanierungen vorgesehen sind. Interessanterweise ist nur bei vier Prozent der leerstehenden Immobilien ein Abriss geplant, und sieben Prozent der Wohnungen sollen entweder verkauft oder von den Eigentümern selbst genutzt werden. Für eine von fünf leerstehenden Wohnungen wurden "sonstige Gründe" angeführt, die zu ihrer momentanen Unbewohnbarkeit geführt haben.
Die Erhebungen des Mikrozensus 2022 basieren auf amtlichen Registern und der Befragung von etwa zwölf Prozent der Bevölkerung zu unterschiedlichen Themenbereichen. Insgesamt lieferten rund 23 Millionen Eigentümer sowie etwa 8.000 Wohnungsunternehmen Daten zu ihren Immobilienbeständen, die nun der Öffentlichkeit vorliegen.