In deutschen Großstädten spitzt sich die Wohnungsnot zu. Bezahlbarer Wohnraum ist Mangelware, während gleichzeitig Büroflächen leer stehen. Ein innovativer Ansatz könnte Abhilfe schaffen: die Umwandlung von Bürogebäuden in Wohnraum.
11.300 Wohnungen aus leerstehenden Büros?
Laut einer Studie von Jones Lang LaSalle (JLL) könnten in den sieben größten deutschen Städten durch die Umwandlung von Büroflächen etwa 11.300 Wohnungen entstehen. Das entspricht rund einem Fünftel des aktuellen Bedarfs.
In Düsseldorf, Stuttgart und Frankfurt am Main ist das Potenzial besonders hoch. Hier könnte sogar mehr als die Hälfte der dringend benötigten Wohnungen durch die Umwandlung von Büroflächen geschaffen werden.
Leerstand vs. Wohnungsnot
Während der Trend zum Homeoffice zu einem Anstieg des Leerstands in Büroimmobilien führt, steigt die Nachfrage nach Wohnraum in urbanen Zentren stetig. In den sieben größten Städten Deutschlands – Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt, Stuttgart und Düsseldorf – stehen derzeit etwa 5,64 Millionen Quadratmeter Bürofläche leer.
600.000 fehlende Wohnungen
Der Zentrale Immobilienverband (ZIA) schätzt den Mangel an Wohnungen im Jahr 2023 auf 600.000. Bis 2027 könnte diese Zahl auf 830.000 steigen. Hohe Zinsen und Baukosten bremsen den Wohnungsbau zusätzlich aus, wodurch das Ziel der Bundesregierung von 400.000 neuen Wohnungen pro Jahr unerreichbar erscheint.
Herausforderungen der Umwandlung
Die Umwidmung von Büroflächen in Wohnraum spielt bislang allerdings nur eine marginale Rolle. Die Herausforderungen liegen in der Anpassung dieser Standorte an die Bedürfnisse des Wohnens. Dazu gehört die Nähe zu Bildungseinrichtungen, ÖPNV-Anbindungen, Einkaufsmöglichkeiten und Grünflächen. Die gestiegenen Baukosten erschweren die Umgestaltung zusätzlich.
Fazit
Die Umwandlung von Büroflächen in Wohnraum bietet eine vielversprechende Möglichkeit, die Wohnungsnot in deutschen Städten zu lindern.
Städteplaner, Immobilienentwickler und Politik müssen nun zusammenarbeiten, um die notwendigen Rahmenbedingungen zu schaffen und die Potenziale dieser innovativen Lösung zu nutzen. Die Herausforderungen sollten jedoch nicht unterschätzt werden.