25. Dezember, 2024

Reichtum

Lebensversicherung für leere Nester: Notwendigkeit oder Altlast?

Lebensversicherung für leere Nester: Notwendigkeit oder Altlast?

Nach dem Erwachsenwerden der Kinder stehen viele Eltern vor der Frage, ob der Schutz durch eine Lebensversicherung weiterhin notwendig ist. Oft scheint die finanzielle Absicherung überflüssig, wenn die Kinder selbstständig auf eigenen Beinen stehen. Dennoch bietet eine Lebensversicherung mehr als nur Sicherheit im Falle eines unerwarteten Todes – sie kann in finanziell angespannten Zeiten Entlastung bieten und Vermögenswerte für die Nachkommen erhöhen.

Bevor bestehende Versicherungen voreilig gekündigt werden, empfiehlt sich die Konsultation eines Finanzberaters, um die aktuelle finanzielle Lage und künftige Ziele zu prüfen. Ein fundierter Rat kann helfen, die Versicherungsbedürfnisse im Kontext der persönlichen Lebensumstände zu bewerten, bevor man sich den Angeboten von Versicherungsmaklern stellt.

Auch wenn das Nest leer ist, gibt es gewichtige Gründe, eine Lebensversicherung nicht abzuschreiben. Zum einen deckt sie unmittelbare Kosten, die häufig nach dem Ableben anfallen – wie Beerdigungs- und Bestattungskosten, Steuerschulden und ausstehende medizinische Rechnungen. Der Zugang zu geerbten Vermögenswerten wie Immobilien oder Rentenfonds kann kompliziert sein und birgt zudem steuerliche Risiken. Eine ausgezahlte Todesfallleistung der Versicherung bietet dem Begünstigten eine sofortige finanzielle Liquidität, die zudem von der Einkommenssteuer befreit ist.

Darüber hinaus stellt eine Lebensversicherung eine kostengünstige Möglichkeit dar, um das Erbe für den Ehepartner oder die Kinder zu vergrößern. Zwar erfordert der Aufbau eines rentablen Altersvorsorgekontos jahrelange Vorsicht und geschickte Investition, doch die Steuerlast auf entnommene Einkünfte kann hoch sein. Im Vergleich bietet die Lebensversicherung oft einen günstigeren Weg, Vermögen zu transferieren, ohne dass die Nachkommen dabei steuerliche Verluste hinnehmen müssen.