Die Preise für Lebensmittel im Gazastreifen sind in die Höhe geschnellt, nachdem Israel einen Einfuhrstopp für Hilfslieferungen verhängt hat. Anwohner des von Blockaden betroffenen Küstenstreifens sehen sich mit deutlich gestiegenen Preisen konfrontiert: Ein Kilogramm Tomaten oder Gurken kostet jetzt rund drei US-Dollar, was eine Verdopplung des Preises im Vergleich zu den Verhältnissen vor drei Tagen bedeutet.
Die Kosten für Grundnahrungsmittel wie Mehl haben ebenso drastische Höhen erreicht. Während der sechswöchigen Waffenruhe war der Preis für ein Kilo Mehl schon auf zehn Dollar gestiegen und hat nun die Marke von 30 Dollar überschritten. Auch beim Hühnerfleisch zeigt sich ein ähnliches Bild: Der Preis ist von sechs auf mittlerweile 20 Dollar hochgeschnellt.
Hintergrund dieser prekären Situation ist der Entschluss der israelischen Regierung, nach Ablauf der ersten Phase der Waffenruhe-Vereinbarung mit der Hamas, alle Hilfslieferungen zu stoppen. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu äußerte, dass die Entscheidung getroffen wurde, weil die Hamas einem US-Vorschlag zur Verlängerung der Waffenruhe nicht zugestimmt hat. Die islamistische Organisation wirft ihrerseits Netanjahu vor, mit dieser Maßnahme Druck ausüben zu wollen.
Bislang konnten sich beide Parteien nicht auf eine Verlängerung der Waffenstillstandsbedingungen einigen. Laut israelischen Quellen hält die Hamas noch Geiseln und Überreste israelischer Bürger zurück. Die humanitäre Lage bleibt angespannt, da während der Kampfeinsätze bereits Nahrungsmittelknappheit herrschte und die Vereinten Nationen vor potenziellem Hunger in der Region warnten. Der Stopp der Einfuhr von Hilfsgütern durch Israel droht, die Fortschritte, die während der Waffenruhe erzielt wurden, zunichte zu machen.