Die steigenden Kosten für Grundnahrungsmittel wie Pflanzenöle, Weizen, Käse und Zucker haben die Lebensmitteleinfuhrkosten auf den höchsten Stand seit 18 Monaten getrieben. Dies verheißt wenig Gutes für den Geldbeutel der Verbraucher und gestaltet die Aufgabe der Zentralbanken zunehmend komplexer.
Der Lebensmittelpreisindex der UN-Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO) kletterte im Oktober auf 127,4 Punkte und erreichte damit den höchsten Stand seit April 2023. Im Vergleich zum Vorjahr stieg er um 5,5 Prozent an. Diese Kostensteigerungen haben sich seit Jahresbeginn kontinuierlich fortgesetzt, und obwohl sie unter den Spitzenwerten von März 2022 liegen, werden sie zunehmend auf die Verbraucher abgewälzt.
Besonders in den G7-Staaten sind die Lebensmittelpreisrisiken im September erstmals seit zwei Jahren gestiegen, was die Pläne der Zentralbanken zur Senkung der Zinssätze erschwert. Tomasz Wieladek, Chefvolkswirt für Europa bei T Rowe Price, betont, dass die Bewegungen der Rohstoffpreise die Lebensmittelkosteninflation weiter anheizen werden.
Eine stärkere Nachfrage nach Rohstoffen, die in Dollar bewertet werden – einer Währung, die nach Donald Trumps Wahlsieg deutlich an Stärke gewonnen hat –, könnte die Situation verschärfen. Monika Tothova, Ökonomin bei der FAO, weist darauf hin, dass bei einem bereits angespannten Markt jedes unvorhergesehene Ereignis, ob wetterbedingt oder handelspolitisch, die Lage weiter verschärfen könnte.
Besonders betroffen waren Pflanzenöle mit einem Anstieg von 7,3 Prozent, Zucker mit einem Zuwachs von 2,6 Prozent und Milchprodukte, die um 1,9 Prozent stiegen. Diese Entwicklungen wurden oft durch Wetterereignisse beeinflusst, die die Produktion beeinträchtigten.
Während die allgemeine Verbraucherpreisinflation in den meisten Ländern seit den Rekordwerten 2022 deutlich zurückgegangen ist, komplizieren die höheren Lebensmittelpreise den Fortschritt hin zu den 2-Prozent-Zielen der Zentralbanken.
In den USA stieg die jährliche Lebensmittelinflation im September auf 2,3 Prozent, verglichen mit 2,1 Prozent im Vormonat. Die Verbraucher erwarten in den kommenden Monaten eine Fortsetzung dieses Trends.
In Großbritannien verzeichnete die Inflation für Lebensmittel und alkoholfreie Getränke den ersten Anstieg seit März 2023. Auch in der Eurozone legten die Preise für Lebensmittel, Alkohol und Tabak im Oktober zu.