Das Wirtschaftsleben in Deutschland hat mehr Facetten als der DAX Punkte. Eine aktuelle Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) und des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) beleuchtet die preislichen Kehrseiten des deutschen Alltags.
Und dabei zeigt sich: München, die Stadt der teuren Autos und lederhosenbestickten Bierkrüge, führt das Kostenranking an. Doch warum lebt es sich im Vogtlandkreis günstiger als im Stuttgarter Großstadttrubel?
Warum München das Gold der Lebenskosten gewinnt:
Die bayerische Metropole setzt nicht nur in puncto Bierpreisen Maßstäbe. Die Studie offenbart, dass das Leben in München ganze 38 Prozent teurer ist als im beschaulichen Vogtlandkreis. Doch keine Panik, der lederne Geldbeutel wird nicht überall so strapaziert. Wenn man die Wohnkosten außen vor lässt, relativiert sich der Unterschied auf magere 6 Prozent.
Die Hidden Champions und Underdogs:
Stuttgart, Frankfurt am Main und Stuttgart (ja, zweimal Stuttgart) folgen München auf dem Treppchen der teuersten Städte. Auf der günstigeren Seite finden sich der Vogtlandkreis, Greiz, Görlitz, Pirmasens und der Salzlandkreis. Hier lebt es sich unterhalb des deutschen Durchschnitts, ohne dass der Geldbeutel schreit.
Ein Spiel ohne Muster?
Warum sind ausgerechnet die Ballungsräume so teuer? Die Antwort liegt im Wohnungsmarkt vergraben. München, Stuttgart und Co. locken nicht nur mit schicker Architektur, sondern auch mit überdurchschnittlich hohen Mieten. Doch überraschenderweise sind von den 400 untersuchten Regionen 274 günstiger als der Durchschnitt. München gleicht in der Berechnung sogar dutzende günstige Landkreise aus.
Warum ohne Wohnen alles gleich aussieht:
Der Online-Shopping-Wahnsinn, Discounter-Lebensmittel und Modeketten-Rabatte sind die wahren Helden der Stabilität in den Lebenshaltungskosten. Ob Stuttgart oder Leer – ohne Mieten gleicht sich die Schere zwischen teuer und günstig fast komplett aus.
Warum Mieten den Unterschied macht:
Die Wohnkosten sind der Drache, der das Preisschlachtfeld dominiert. München hält hier das Schwert hoch und zeigt mit 180,9 Prozent des Bundesdurchschnitts, wie teuer stilvolles Wohnen sein kann. Im Vergleich dazu dümpelt der Vogtlandkreis mit 68 Prozent vor sich hin. Das macht den Unterschied, und das lässt den Geldbeutel weinen.
Die Methodik hinter den Zahlen:
Das Erheben von Preisen für diverse Waren und Dienstleistungen in 400 Regionen ist eine Mammutaufgabe.
Die Studie ist nicht ohne ihre Einschränkungen, da nicht alle Güter regionalisiert werden konnten. Persönliche Dienstleistungen, frische Blumen und manche Haushaltswaren fehlen im Index.