Der russische Außenminister Sergej Lawrow hat die jüngsten Angriffshandlungen der Ukraine mit ATACMS-Raketen scharf kritisiert und sie als bedeutendes Eskalationssignal bewertet. Im Rahmen einer Pressekonferenz beim G20-Gipfel in Rio de Janeiro verwies Lawrow auf die kürzlich offiziell veröffentlichte atomare Doktrin Russlands, die von Präsident Wladimir Putin bereits vor über einem Monat angekündigt wurde. Laut der neuen Doktrin betrachtet Moskau die Aggression eines nichtnuklearen Staates, der von Atommächten unterstützt wird, als einen gemeinsamen Angriff aller Beteiligten auf Russland. Lawrow äußerte die Hoffnung, dass der Westen diese Doktrin ernsthaft zur Kenntnis nehmen werde. Im Detail kritisierte er die Unterstützung durch die USA, ohne die die Ukraine ihre jüngsten Raketenangriffe nicht hätte ausführen können. Dennoch vermied der russische Außenminister konkrete Drohungen mit einem atomaren Gegenschlag und betonte, dass Russland stets darauf bedacht sei, einen Atomkrieg zu verhindern. Hintergrund des Statements ist der Beschuss eines Munitionsdepots in der russischen Region Brjansk durch die Ukraine, bei dem Raketen westlicher Produktion zum Einsatz kamen. Die Ukraine nutzt solche Systeme bereits seit längerer Zeit gegen Ziele in den russisch besetzten Gebieten, einschließlich der Krim, die seit 2014 annektiert ist.