Lauterbach trotzt der Krise: Gesundheitsreformen im Fokus

Trotz der politischen Turbulenzen nach dem Zerfall der Ampel-Koalition hat Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach das Ziel ausgegeben, bedeutende Reformen im Gesundheitswesen voranzutreiben. Besonders im Fokus steht dabei die Krankenhausreform. Laut Lauterbach sei es unerlässlich, die Situation in den Kliniken zu verbessern, indem der "Hamsterrad“-Betrieb beendet wird. Die Notwendigkeit der Reform ist laut dem SPD-Politiker unumstritten: Sollte sie scheitern, könnten innerhalb der kommenden zwei Jahre hunderte Krankenhäuser zahlungsunfähig werden. Zudem kündigt Lauterbach gesetzliche Maßnahmen für den Pflegebereich an, die mehr Handlungsspielraum für Pflegekräfte schaffen sollen. Diese Pläne stoßen parteiübergreifend auf Zustimmung im Bundestag. Optimismus herrscht vor: Lauterbach zeigt sich zuversichtlich, dass trotz der neuen parlamentarischen Gegebenheiten Lösungen für die Implementierung der Reformen gefunden werden können. Die Dringlichkeit dieser Vorhaben unterstreicht auch Christine Vogler, Präsidentin des Deutschen Pflegerates. Sie warnt vor den schwerwiegenden Konsequenzen eines möglichen Scheiterns, das die Pflege in eine ernste Versorgungskrise stürzen könnte. Die anstehende Krankenhausreform sieht vor, das Abrechnungssystem auf eine neue Basis zu stellen und die Spezialisierung bei komplizierten Eingriffen zu fördern. Kliniken sollen in Zukunft 60 Prozent ihrer Vergütung anhand der Vorhaltung bestimmter Angebote erhalten, um den Fallzahlendruck zu mindern. Die Reform passiert als nächstes den Bundesrat, wo sie noch verzögert werden könnte, obwohl sie nicht zustimmungsbedürftig ist.