Larry Fink, der charismatische CEO von BlackRock, hat kürzlich bei einer Diskussionsrunde am Rande des Weltwirtschaftsforums in Davos eindringliche Worte gefunden, die Anleger weltweit zum Nachdenken anregen dürften. Fink hält es für verfrüht anzunehmen, dass die Ära der hohen Inflation vorüber sei. Ganz im Gegenteil, er sieht die Gefahr, dass die Anleiherenditen in Anbetracht steigender Preise anziehen könnten.
In einem Gespräch über Investitionen in künstliche Intelligenz hob Fink hervor, dass der Aufbau von Rechenzentren immens hohe Finanzierungssummen durch den privaten Sektor erfordere. BlackRock selbst sammelt hierfür mit Partnern wie Microsoft einen Fonds von 30 Milliarden Dollar ein. Er betonte die Notwendigkeit, bei der Energieversorgung der Rechenzentren besonders aufmerksam zu sein. Kurzfristige Lösungen setzen in den USA stark auf Erdgas, doch seien Diskussionen über die zukünftige Rolle der Kernenergie notwendig.
Darüber hinaus wies Fink auf die wichtigen Interessen der lokalen Bevölkerung hin. Rechenzentren sollten nicht die Stromversorgung der durchschnittlichen Verbraucher beeinträchtigen, sondern vielmehr deren Gemeinwohl im Auge behalten.
Fink äußerte sich auch zum Kryptomarkt, den er in den letzten Jahren genauer unter die Lupe genommen hat. Er bezeichnete Kryptowährungen als "Währung der Angst", die als Absicherung dienen können. In Zeiten, in denen Anleger die Entwertung ihrer Währungen befürchten, könnte Bitcoin als international einsetzbares Instrument diese Ängste lindern.
Abschließend sorgte Fink mit einer provokanten Bemerkung über die europäische Wirtschaft für Aufsehen. Er habe niemals zuvor eine solch ausgeprägte Pessimismussicht in Europa erlebt, was ihm den Gedanken nahelegte, gerade jetzt in der Region zu investieren. "Immer gegen Davos wetten und man wird viel Geld verdienen," scherzte er und nannte dies fast eine ideale Gegenstrategie.