Larry David, der bekannte Schöpfer von 'Seinfeld' und 'Curb Your Enthusiasm', verabscheut es, Interviews zu geben. Bei einem Mittagessen in Santa Monica, das im Restaurant Stefan's at LA Farm stattfand, offenbarte er dem FT-Journalisten, dass er überlegte, sich mit einem Trick aus dem Gespräch zu stehlen. Doch schließlich blieb er und gab widerwillig viele Einblicke in seine Gedankenwelt und seine Karriere.
David, der seit über 30 Jahren die Menschen zum Lachen bringt, erzählte von seinem Werdegang: angefangen als stand-up Komiker in New York, über seine schwierige Zeit bei Saturday Night Live, bis hin zu seinem Durchbruch mit 'Seinfeld'. Trotz seiner Berühmtheit wirkt David bescheiden und kämpft auch heute noch mit Selbstzweifeln. 'Es ist ein bisschen wie eine Fantasie', sagt er über seine TV-Rolle, in der er konfrontationsfreudiger auftritt als im echten Leben.
Sein bevorzugtes Gericht im Restaurant, ein eigens kreierter Salat namens 'Larry David', bleibt unspektakulär, aber 'immer gleich lecker'. Das Interview drehte sich zudem um seine Kindheit in Brooklyn, seine Gleichgültigkeit gegenüber Religion und seine pessimistischen Ansichten: 'Wenn mir etwas Gutes passiert, folgt meist etwas Schreckliches', erzählte er lachend dem Writers Guild of America kürzlich.
David sprach auch über die Leidenschaft, die ihn und sein Team antreibt, und verriet, dass ein neues Filmprojektdrehbuch fast fertig sei. Ob es jedoch eine neue Staffel von 'Curb Your Enthusiasm' geben werde, bleibt ungewiss. 'Ich weiß es nicht', sagte er entspannt.
Während des Gesprächs lieferte David auch einen humorvollen Einblick in sein Verhältnis zu Humor und Erfolg. Er ginge nicht mehr täglich mit dem Gefühl herum, nicht er selbst sein zu wollen, und sein Leben habe sich durch den Erfolg grundlegend verändert – auch wenn er selbst seine pessimistische Grundhaltung beibehält.
Zum Ende des Mittagessens, bei dem er einen Kräutertee trank und der Journalist ein Espresso bestellte, ging das Gespräch nochmals auf Davids Haltung zu Gott und Religion ein. David nahm dabei kein Blatt vor den Mund und kritisierte die herkömmlichen religiösen Rituale.
David zeigte sich auch gegenüber der Rechnung großzügig und versuchte, dem Journalist die Entscheidung, das Interview zu schreiben, zu erleichtern. Er scherzte: 'Der wahre Larry ist das Problem', und hob damit erneut seine bescheidene und zugleich recht harsche Selbstwahrnehmung hervor.