Die gewaltigen Hürden beim Wiederaufbau des kriegsgebeutelten Gazastreifens lassen sich kaum überschätzen. Steve Witkoff, der US-Sonderbotschafter für den Nahen Osten, schätzt, dass es bis zu 15 Jahre dauern könnte, bis der Küstenstreifen entlang des Mittelmeers aus seinen Trümmern wieder aufersteht. Verheerende 16 Monate ununterbrochener Konflikte zwischen Israel und der Hamas haben die Infrastruktur fast vollständig zerstört – eine Einschätzung, die Witkoff nach einer kürzlichen Ortsbesichtigung sowohl am Boden als auch aus der Vogelperspektive gegenüber „Axios“ äußerte.
Der Weg zur Wiederherstellung der Region ist gepflastert mit zahllosen Herausforderungen. Es wird allein fünf Jahre dauern, die Überreste der Zerstörung zu beseitigen. Hinzu kommen die vielen Tunnel unter der Erde, deren Auswirkungen auf zukünftige Bauvorhaben noch ungewiss sind. Diese komplizierte Ausgangslage erschwert die Wiederherstellung umso mehr und könnte sich auf den geplanten Zeitrahmen auswirken.
Eine zusätzliche Belastung für die Situation stellt die Gefahr durch unentdeckte Munition dar, die das Leben der verbliebenen Bewohner und der Wiederaufbauteams bedroht. Zwar wurde Donald Trumps Vorschlag, Palästinenser während der Aufbauphase nach Ägypten und Jordanien umzusiedeln, aufgrund des Widerstands beider Länder nicht weiter verfolgt, jedoch verweist dies auf die Komplexität der politischen und humanitären Lage in der Region. Witkoff selbst sprach nicht mit Trump über dessen umstrittene Idee, macht jedoch deutlich, dass der Gazastreifen derzeit unbewohnbar sei. Die internationale Gemeinschaft steht vor der schwierigen Aufgabe, einen nachhaltigen und sicheren Wiederaufbau zu unterstützen.