In einem bemerkenswerten Urteil hat ein Gericht in Hongkong den früheren Demokratie-Aktivisten Benny Tai zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt. Dieses Strafmaß ist das bislang längste, das auf Grundlage des von Peking eingeführten Sicherheitsgesetzes verhängt wurde. Durch diese Entscheidung wird erneut die beunruhigende Entwicklung in Hongkong hinsichtlich der Einschränkung bürgerlicher Freiheiten deutlich. Auch der bekannte Jugendaktivist Joshua Wong, der bereits zuvor im Fokus internationaler Aufmerksamkeit stand, wurde in der gleichen Verhandlung zu einer Haftstrafe von vier Jahren und acht Monaten verurteilt. Die Strafen für weitere Angeklagte belaufen sich auf Zeiträume zwischen 50 Monaten und sieben Jahren und drei Monaten, was die durchgreifenden Maßnahmen der Behörden gegen die Demokratiebewegung unterstreicht. Bloombergs Journalistin Minmin Low hat über diesen aus rechtlicher sowie politischer Sicht bedeutenden Fall berichtet. Der Prozess lenkt die Augen der Welt erneut auf die angespannte Lage in Hongkong und die wachsenden Eingriffe in die Autonomie der Sonderverwaltungszone.