12. Dezember, 2024

Politik

Landwirtschaft in der Zwickmühle: Deutsche Bauern fordern Kurswechsel

Landwirtschaft in der Zwickmühle: Deutsche Bauern fordern Kurswechsel

Die Rahmenbedingungen für deutsche Landwirte bleiben eine Herausforderung: Die jüngsten Zahlen des Bauernverbandes zeigen, dass die Betriebe im Wirtschaftsjahr 2023/24 deutlich weniger Gewinne erwirtschaftet haben. Im Vergleich zum Vorjahr fiel der durchschnittliche Betriebsgewinn um satte 29 Prozent auf etwa 77.500 Euro. Vor allem außer in der Schweinehaltung mussten nahezu alle Bereiche des landwirtschaftlichen Sektors Einbußen hinnehmen.

Bauernpräsident Joachim Rukwied äußerte sich besorgt über die aktuelle Lage und kritisierte insbesondere die hohen Kosten für Energie, Pflanzenschutz und Dünger. Die rückläufigen Erträge, beeinflusst durch neue Schädlinge und den Klimawandel, setzten den Betrieben zusätzlich zu. Doch es gibt auch einen "einzigen Lichtblick": Die Schweinehaltung zeigte eine positive Entwicklung und verbuchte zum zweiten Mal in Folge einen Gewinnanstieg.

Besondere Aufmerksamkeit erfährt die kommende Bundestagswahl, da die Branche nun auf einen Richtungswandel in der Agrarpolitik hofft. Zu den drängenden Forderungen zählen Planungssicherheit und stabilere Rahmenbedingungen, die bei der bisherigen Regierung vermisst wurden. Anlass zu Diskussionen gibt das Auslaufen der Steuervergünstigungen beim Agrardiesel, das zuletzt große Proteste innerhalb der Landwirtschaft auslöste.

Eine interessante Personalie steht auch bei dieser Wahl im Raum: Günther Felßner, derzeit Präsident des bayerischen Bauernverbands, kandidiert für die CSU und ist als möglicher Agrarminister im Falle eines Unionssieges im Gespräch. Trotz dieser politischen Brisanz bleibt der Bauernverband offiziell neutral und spricht keine Wahlempfehlung aus.

Die Preisentwicklung im Einzelhandel bleibt unberechenbar, betont Rukwied. Der Verarbeitungsgrad bestimmt maßgeblich, in welchem Maße Preisänderungen weitergegeben werden. Somit ist es spannend abzuwarten, wie sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen auf die Märkte auswirken werden.