In London versammelten sich diese Woche tausende britische Landwirte, um gegen die kürzlich beschlossene Reform der Erbschaftssteuer zu demonstrieren. Seit den frühen 1990er Jahren konnten Landwirte ihre landwirtschaftlichen Flächen und zugehörigen Vermögenswerte steuerfrei an die nächste Generation weitergeben. Doch ab April 2026 wird auf Vermögenswerte über einer Million Pfund eine Steuer von 20 Prozent erhoben. Die Regierung begründet die Reform damit, vor allem institutionelle und private Landbesitzer ansprechen zu wollen, die ihre Vermögen bislang steuerfrei in Agrarland investieren konnten. Zudem wird behauptet, dass drei Viertel der Nachlässe von der Änderung unberührt blieben. Der Widerstand kommt vor allem von der National Farmers Union, die erklärt, 66 Prozent der landwirtschaftlichen Betriebe seien betroffen, was weitreichende Auswirkungen auf die Branche haben könnte. In einem Land, das mittlerweile weniger als 60 Prozent seiner Lebensmittel selbst produziert und dessen Zahl an landwirtschaftlichen Betrieben bis 2040 um 22 Prozent schrumpfen soll, wie eine Studie von The Andersons Centre prognostiziert, sind die Sorgen vor wirtschaftlichem Schaden groß.