22. September, 2024

Politik

Landtagswahl in Brandenburg: Hohe Wahlbeteiligung und spannende Duelle

Landtagswahl in Brandenburg: Hohe Wahlbeteiligung und spannende Duelle

Die Wahl zur Brandenburger Landtag wirft ihre Schatten voraus. Bereits bis 14 Uhr hatten 46,1 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme abgegeben, wie der Landeswahlleiter bekanntgab. Bei den vergangenen Wahlen 2019 lag die Beteiligung zur gleichen Zeit noch bei 31,3 Prozent – ein deutlicher Anstieg. Die Wahllokale sind noch bis 18 Uhr geöffnet, und die Briefwähler sind in den aktuellen Zahlen nicht berücksichtigt. Es wird erwartet, dass mehr als 20 Prozent der Bevölkerung ihre Stimme per Brief abgeben.

Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) blickt optimistisch auf die Wahl. Gerüchte über pessimistische Umfrageergebnisse, die bereits Monate alt sind, wies er zurück und betonte, dass die aktuellen Umfragen deutlich positiver seien. Woidke äußerte, dass Versuche, die Landtagswahl zu einer Abstimmung über die Bundes-Ampelregierung zu machen, wenig Erfolg haben würden. Er betonte die Bedeutung der Stabilität im Land und einer Landesregierung, die fünf Jahre effektiv arbeiten müsse.

Die AfD, angeführt von Hans-Christoph Berndt, sieht in einem möglichen Wahlerfolg ihrer Partei ein Zeichen der Hoffnung für Deutschland. Berndt erklärte, dass eine stärkere AfD zu einer Verbesserung der Situation im Land führen werde. Er betonte, dass das Schicksal Brandenburgs nicht von einer einzigen Wahl abhängt, sondern von den kommenden Jahren.

Grünen-Spitzenkandidatin Antje Töpfer und Bundesaußenministerin Annalena Baerbock wiesen auf die Bedeutung dieser Wahl hin. Töpfer befürchtet ein weiteres Erstarken der AfD, die vom Landesverfassungsschutz als rechtsextremistischer Verdachtsfall beobachtet wird. Baerbock rechnet ebenfalls mit einer hohen Wahlbeteiligung und betont, dass die Menschen die Wichtigkeit der Wahl spüren.

Robert Crumbach vom Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) hofft, seine Partei könne aus dem Stand ein „gut zweistelliges“ Ergebnis erzielen. Der CDU-Spitzenkandidat Jan Redmann sieht hingegen die letzten Wochen des Wahlkampfes als Zweikampf zwischen Woidke und der AfD. Er äußerte Sorge darüber, dass die AfD davon profitiert habe und betonte die Notwendigkeit, eine Politik zu machen, die für weniger Frustration sorge.

Die jüngsten Umfragen zeigen ein enges Rennen, mit der AfD knapp vor der SPD. Woidke hat angekündigt, nur bei einem Sieg der SPD weiterhin Regierungsverantwortung übernehmen zu wollen.

Üblicherweise werden im Potsdamer Landtag 88 Mandate vergeben, mit der Möglichkeit, auf bis zu 110 Mandate zu erhöhen. Bei der Landtagswahl 2019 erzielte die SPD 26,2 Prozent, die AfD 23,5 Prozent, die CDU 15,6 Prozent, die Linke 10,7 Prozent, die FDP 4,1 Prozent, die Grünen 10,8 Prozent und die Freien Wähler 5,0 Prozent.