Lamb Weston, ein bedeutender Lieferant von tiefgekühlten Pommes Frites für globale Ketten wie McDonald's, KFC und Taco Bell, hat nach einem überraschenden Verlust im zweiten Quartal einen neuen CEO ernannt. Verantwortlich für die Nachrichten ist der zurückhaltende Konsum der Verbraucher, die ihre Ausgaben für Essen außer Haus reduzieren.
Die Herausforderungen standen an der Wall Street im Fokus, denn Lamb Westons Aktien haben in diesem Jahr mehr als 40 Prozent ihres Wertes verloren. Im Oktober kündigte das Unternehmen mit Sitz in Idaho Personalabbau an, die Schließung eines Werkes sowie Produktionskürzungen, um dem rückläufigen Bedarf gerecht zu werden. Die Firma beschäftigt weltweit über 10.000 Mitarbeiter.
Einer der größten Investoren von Lamb Weston forderte in einem Schreiben an das Unternehmen eine neue Führung und machte auf Fehler aufmerksam, einschließlich der Verkennung der Nachfrageeinbrüche. Am Donnerstag wurde bekannt gegeben, dass der derzeitige Chief Operating Officer, Mike Smith, ab Beginn des neuen Jahres den scheidenden CEO Thomas Werner ablösen wird, der während einer Übergangsphase als Berater fungieren wird.
Die Aktien stürzten am Donnerstag um mehr als 23 Prozent ab. W.G. Jurgensen, Vorsitzender von Lamb Weston, betonte den sorgfältigen Nachfolgeprozess und äußerte Vertrauen, dass Smith das Unternehmen erfolgreich in die Zukunft führen werde. Smith ist seit 2007 Teil des Unternehmens und wurde im vergangenen Jahr zum Chief Operating Officer ernannt.
Für Unruhe unter den Investoren sorgte ein Verlust von 36 Millionen Dollar im zweiten Quartal des Fiskaljahres – verglichen mit einem Gewinn von 215 Millionen Dollar im Vorjahreszeitraum. Selbst ohne Berücksichtigung einmaliger Kosten verfehlte das Unternehmen die Prognosen der Wall Street um 36 Cent je Aktie.
Jana Partners, der Investor, der zu Wochenbeginn das kritische Schreiben verschickt hatte, äußerte eine Vielzahl an Beschwerden, darunter eine "chronische Fehlorganisation und eine verschwenderische Kostenstruktur". Auch der Umgang mit dem unternehmenseigenen Jet wurde infrage gestellt.
Die Entscheidung des Unternehmens, den Chief Operating Officer zum CEO zu befördern, betrachtet Jana Partners nicht als die erhoffte Lösung. In einem erneuten Angriff am Donnerstag hieß es, die jüngsten finanziellen Ergebnisse seien verheerend. Der Austausch des CEOs gegen einen langjährigen Lamb Weston-Manager, der an den weitreichenden operativen und strategischen Fehltritten beteiligt gewesen sei, sei für die Investoren ein weiterer Schlag ins Gesicht. Jana fordert eine signifikante Veränderung im Vorstand oder sogar den Verkauf des Unternehmens.