28. November, 2024

Wirtschaft

Lagarde spricht sich für Verhandlungen im Handel aus

Lagarde spricht sich für Verhandlungen im Handel aus

Die Präsidentin der Europäischen Zentralbank, Christine Lagarde, hat dafür plädiert, dass die Europäische Union Gespräche mit den Vereinigten Staaten über potenzielle Handelszölle aufnehmen sollte, anstatt sofort Gegenzölle zu verhängen. In einem Interview mit der Financial Times betonte Lagarde, dass die EU in der Vergangenheit eine Strategie verfolgt habe, die nicht auf Vergeltung, sondern auf Verhandlung basierte. Lagarde warnte davor, die negativen Auswirkungen eines Handelskrieges zu unterschätzen und schlug vor, dass Europa sich bereit zeigen sollte, bestimmte Produkte aus den USA zu kaufen, um an den Verhandlungstisch zu kommen. Ihrer Ansicht nach wäre dies eine bessere Alternative als eine reine Vergeltungsstrategie, die zu einem endlosen Schlagabtausch führen könnte, aus dem niemand als wirklicher Gewinner hervorgeht. Im Hinblick auf die Ankündigungen des designierten US-Präsidenten Donald Trump, der im Wahlkampf mit Zöllen argumentierte und diese Drohungen kürzlich wiederholte, äußerte Lagarde Bedenken. Sie wies darauf hin, dass ein sich zuspitzender Handelskonflikt eine Eskalation nach sich ziehen könnte, die beiden Seiten nur Schaden zufügen würde. Dies könnte zu einem globalen Rückgang des BIP führen, was weder im Interesse Europas noch der Vereinigten Staaten wäre. Lagarde betonte zudem, dass es noch zu früh sei, die Auswirkungen der von Trump angedrohten Zölle vollständig abzuschätzen, fügte jedoch hinzu, dass sie im kurzfristigen Zusammenhang möglicherweise leicht inflationär wirken könnten.